Sobald ein Vakzin gegen Sars-Cov-2 da ist: Berlin plant bis zu 15 Corona-Impfstellen
Sollte es einen Impfstoff geben – wie wird er verteilt? Im Berliner Krisenstab gibt es erste Pläne, möglicherweise soll an Krankenhäusern geimpft werden.
In Berlin bereiten sich Klinikleiter darauf vor, in den kommenden Monaten mögliche Corona-Impfstellen einzurichten. Das erfuhr der Tagesspiegel aus dem Umfeld es zuständigen Krisenstabs. Demnach werde erwogen, in Berlin zehn bis 15 Impfstellen aufzubauen. Diese könnten – ähnlich wie die Corona-Teststellen zu Pandemiebeginn – an Krankenhäusern angesiedelt werden.
Die Behörden stellen sich auf das bestmögliche Szenario ein, dass es im kommenden Jahr zugelassene Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 gibt - und dass diese in großen Mengen auch in Deutschland verfügbar sind. In diesem Falle solle er so schnell wie möglich und zentral eingesetzt werden. Es gilt als ausgemacht, dass zuerst Mitarbeiter im Gesundheitswesen geimpft werden sollen. Ein Sprecher von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) war nicht zu erreichen.
Noch steht nicht endgültig fest, ob die Impfstellen an Krankenhäusern eingerichtet werden sollen. Allerdings gäbe es in Praxen und Ämtern – den möglichen Alternativen – offenbar praktische Probleme.
So müssen in den Behältern, in denen die Impfstoffe gegen das Coronavirus transportiert und gelagert werden, bis zu minus 80 Grad Celsius herrschen. Zudem kann der Senat die weitgehend autonomen niedergelassenen Ärzte rechtlich kaum anweisen, obwohl sie für die ambulante Versorgung – also auch für Impfungen – zuständig sind.
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Wer wird zuerst geimpft?
In Berlins Gesundheitswesen verweist man nun vor allem auf die Vivantes-Kliniken. Der landeseigene Konzern untersteht indirekt dem Senat, verfügt über neun in Berlin verteilte Krankenhäuser und betreibt schon das Covid-19-Notzentrum auf der Messe.
Vivantes erfülle die organisatorischen und fachlichen Voraussetzungen, hieß es unter Ärzten. Eine Vivantes-Sprecherin bestätigte etwaige Pläne am Sonntag nicht, wies aber darauf hin, dass man mit dem Senat über Impfstellen spreche.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte gesagt, er rechne für Frühjahr 2021 mit ersten Coronavirus-Impfungen. Zunächst sollen sich Ältere, Vorerkrankte und Beschäftigte im Gesundheitswesen impfen lassen – eine verbindliche Reihenfolge gibt es noch nicht.
Man solle sich besser erst auf eine Reihenfolge einigen, andernfalls drohten die Impfstellen „überrannt“ zu werden, sagte Wolfgang Albers (Linke), Chef des Gesundheitsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte Hoffnungen gedämpft, dass mit einem Impfstoff schnell Normalität einkehren werde.
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