Diskussion um Schulschließungen: Berlin öffnet, Brandenburg nicht - was machen die anderen Länder?
Während die teilweise Öffnung in Berlin für große Kritik sorgt, bleiben die Schulen in anderen Ländern bis Ende Januar komplett geschlossen.
In Brandenburg müssen sich die meisten Schüler, Eltern und Lehrer, anders als in Berlin, weiter auf Homeschooling einstellen. Der Präsenzunterricht bleibe ausgesetzt, der Distanzunterricht werde um zwei Wochen bis zum 22. Januar verlängert, hieß es am Donnerstagabend nach einer Schaltkonferenz des Bildungsministeriums mit den Landräten.
Ausgenommen bleiben die Abschlussklassen und die Förderschulen für „geistige“ Entwicklung. Brandenburg definiert Abschlussklassen dabei deutlich enger als Berlin: Gemeint sind nur die betreffenden 10. Klassen an allen Schulformen sowie die 12. Klassen am Gymnasium und die 13. an Gesamtschulen.
In der übernächsten Woche (ab dem 18. Januar) soll die Situation neu bewertet und dann entschieden werden, ob es aufgrund eines deutlich gesunkenen Infektionsgeschehens Spielräume für eine Öffnung an Grundschulen für einen Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht in der Woche vor den Winterferien gibt.
Beim Distanzlernen allerdings gibt es Probleme. Etwas mehr als 560 von 850 Schulen nutzen die vom Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) entwickelte Schulcloud Brandenburg. Eltern berichteten in der ersten Woche nach den Ferien von technischen Problemen mit der Cloud, vor allem das integrierte Videokonferenz-Tool funktioniere nicht störungsfrei.
Die Probleme bei der Digitalisierung werfen insofern kein gutes Licht auf Brandenburg, weil Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) gerade den Vorsitz der Kultusministerkonferenz übernommen hat. Motto ihrer Präsidentschaft: „Lernen und Lehren – guter Unterricht in Zeiten der digitalen Transformationen“.
Bei den Kitas zeigt sich in Brandenburg ein Flickenteppich. Manche Kommunen, wie Potsdam mit einer Inzidenz über 200, haben die Kitas geschlossen und bieten nur eine Notbetreuung an, während im benachbarten Potsdam-Mittelmark die Kinder im Krippen- und Vorschulalter grundsätzlich weiter betreut werden.
Ein bundesweiter Bildungs-Flickenteppich
Einen Flickenteppich gibt es auch bundesweit bei den Schulen. Klar ist: Der Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundeskanzlerin, die Schulen bis Ende Januar geschlossen zu halten, wird nicht nur von Berlin ignoriert.
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In Bremen sollen die Grundschulen und die Abschlussklassen ab dem 18. Januar komplett zurück in den Unterricht. Die Präsenzpflicht bleibt zwar ausgesetzt, die Bildungssenatorin hat aber den Besuch der Schule dringend empfohlen: Sie übernehme die Verantwortung dafür, dass Eltern ihre Kinder wieder in die Schule schicken können.
Baden-Württembergs Kultusministerin will Grundschulen und Abschlussklassen ab dem 18. Januar vollständig vor Ort unterrichten lassen, entschieden wird das aber final erst nächste Woche. Niedersachsen öffnet die Grundschulen im Wechselunterricht ab dem 18. Januar, die Abitur- und Abschlussklassen allerdings bereits ab kommender Woche. Die Grundschulen umfassen hier aber weniger Jahrgänge, auch sind weniger Abschlussklassen berücksichtigt.
Mecklenburg-Vorpommern koppelt als einziges Land eine Rückkehr in die Schulen an Inzidenzraten: Für Grundschüler könnte es in Landkreisen ab einem Wert unter 50 zurück zur Präsenzlehre gehen. NRW, Bayern, Sachsen, Thüringen und Hamburg halten die Schulen vorerst bis zum 31. Januar komplett geschlossen. In Sachsen und Thüringen werden dafür die Winterferien vorverlegt. Ausnahmen gibt es in einigen Ländern für Abschlussklassen.
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