Trockenheit soll anhalten: Bereits 17 Waldbrände in Brandenburg
Die Erinnerung an die zahlreichen Waldbrände des vergangenen Jahres sind noch wach. Nun drohen schon neue Gefahren.
Wegen des guten Wetters könnte an Ostern in Brandenburg die höchste Waldbrandgefahrenstufe gelten. „Wenn das stabile Hochdruckwetter anhält und es wärmer wird, steigt die Waldbrandgefahr weiter“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel.
Zu Beginn der Woche wurde in allen 14 Landkreisen die zweithöchste Warnstufe vier ausgerufen, wie das Umweltministerium auf seiner Internetseite mitteilte. Am Mittwoch soll die Gefahr nur in den vier nördlichen Landkreisen auf Stufe 3 sinken, so Engel am Dienstag. Grund sei der Einfluss kühlerer Meeresluft. Dennoch bleibe die Waldbrandgefahr hoch.
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Der trockene Boden, Gras und Laub aus dem vergangenen Jahr sowie Wind erhöhten die Gefahr für Waldbrände. „Die Trockenjahre 2018 und 2019 wirken noch nach“, so Engel. Im vergangenen Monat habe es zudem wenig geregnet. In Brandenburg fielen im März durchschnittlich nur 30 Liter Niederschlag, wie aus einer Bilanz des Deutschen Wetterdienst (DWD) hervorgeht
Die Waldbrandsaison hat bereits angefangen
„Die Waldbrandsaison hat bereits angefangen“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte. In diesem Jahr hat es bis Dienstagmittag 17 Mal gebrannt, auf einer Fläche von insgesamt 4,1 Hektar Wald. Regen könnte etwas Entspannung bringen, aber ist laut DWD-Vorhersage vorerst nicht in Sicht.
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2019 brannte es 417 Mal auf Brandenburgs Waldflächen. Mehr als 13.000 Hektar Fläche standen in Flammen. 2018 hatte es 512 Mal auf insgesamt 1674 Hektar gebrannt. Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald.
Kein Regen in Sicht
Wie viele Brände es in diesem Jahr geben könnte, lässt sich laut Engel nicht vorhersagen. „Tendenziell haben wir längere Trockenphasen in den Sommermonaten.“ Inwieweit Nassphasen das ausgleichen könnten, sei unklar.
Engel appellierte zur Eindämmung von Waldbränden an die Waldbesucher: „Jeder sollte aufmerksam sein und sofort die Feuerwehr rufen. Bei Waldbränden zählt jede Minute“. (dpa)