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Der Hellweg-Eigentümer baut jetzt Wohnungen.
© Kai-Uwe Heinrich

Projekt in Berlin-Schöneberg: Baumarkt-Eigentümer baut 300 Wohnungen

Der Eigentümer der Hellweg-Baumarktkette will Wohnungen bauen. Die Baugenehmigung für ein Grundstück in der Bautzener Straße wurde erteilt.

Normalerweise baut Reinhold Semer Baumärkte, jetzt eben mal 300 Mietwohnungen. Sollte er auf den Geschmack kommen, könnte er sich auch noch weitere Wohnungsbauprojekte vorstellen, sagt der Mehrheitseigentümer der Hellweg-Baumarktkette. Vorerst beschränkt sich Semer auf das Baugrundstück an der Bautzener Straße in Schöneberg, ehemaliges Bahngelände, das jahrzehntelang von kleinen Gewerbebetrieben genutzt wurde.

Die Baugenehmigung wurde jetzt erteilt, in zwei Jahren sollen die sieben Blöcke stehen. Sie öffnen sich jeweils zur Straße und den Bahnanlagen und ähneln in der Fassadenoptik den von der Groth Gruppe gebauten Siebengeschossern an der Flottwellstraße.

Die Planung war bis zuletzt umstritten. Anwohner forderten, das Areal zur Grünfläche zu erklären, quasi als westliche Erweiterung des Flaschenhals-Parkes. In der Umgebung würden schon jetzt tausende neue Wohnungen und Büroflächen gebaut. Ein Streit um die Frage, wie stark die Innenstadt verdichtet werden soll, der für die rund zwei Hektar große Fläche nun entschieden wurde.

Semers plant Solaranlagen auf den Dächern

2400 Quadratmeter seines Grundstücks gibt Semer als Grünfläche an den Bezirk ab. Schöneberg-Tempelhofs Baustadträtin Sibyll Klotz (Grüne) legt Wert auf die Feststellung, dass der „Grad der Versieglung“ nicht anwachsen werde. Die rumpeligen Gewerbeflächen früher und die gepflegten Neubaublöcke demnächst würden in diesem Punkt keinen Unterschied machen. Klotz verweist auf die wachsende Stadt, den dringenden Bedarf an Neubauwohnungen und das „städtebaulich und ökologisch anspruchsvolle“ Konzept.

Semer will ausschließlich Mietwohnungen bauen, davon 45 geförderte, also zum Mietpreis von 6,50 Euro pro Quadratmeter. Eine Kita soll entstehen, außerdem sind Flächen für kleine Geschäfte und Gewerbetreibende vorgesehen, nebst Supermarkt, einem „Vollsortimenter, kein Discounter“, versichert Stadträtin Klotz. Auch Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup lobt das Bauvorhaben als sozial und ökologisch bemerkenswert. Semers plant Solaranlagen auf den Dächern, die Strom für Wärmepumpen liefern. Außerdem werde die Abwärme der Abwasserleitungen nutzbar gemacht, wie das schon auf der anderen Seite der Yorckstraße auf dem Hellweg-Areal der Fall sei.

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