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Die Bahn streicht ihren Mitarbeitern das vergünstigte ÖPNV-Ticket.
© Arno Burgi/dpa

Berliner Nahverkehr: Bahn schafft Vergünstigungen für Mitarbeiter ab

Seit den 1990er Jahren konnten Bahnangestellte in Berlin alles Bahnen und Busse besonders günstig nutzen. Die Rabatte werden nun weitgehend abgeschafft.

Ausgerechnet der größte Arbeitgeber der Stadt, der auch noch sein Geld mit Fahrten von Bahnen und Bussen verdient, hat seinen Mitarbeitern in Berlin das verbilligte Fahren im Nahverkehr gestrichen. Für rund 12 000 Mitarbeiter, auch ehemalige, die das Angebot bisher genutzt hatten, gibt es seit diesem Monat kein stark verbilligtes ÖPNV-Ticket mehr. Wie viele von ihnen nun aufs Auto umsteigen, kann nur geraten werden.

Die bisherige ÖPNV-Karte war nach Angaben der Bahn einmalig in Deutschland. In den 1990er Jahren hatten die meisten Verkehrsunternehmen im Berliner Raum vereinbart, ihre Mitarbeiter gegenseitig gegen eine geringe Zahlung mit allen Bahnen und Bussen im Tarifgebiet ABC fahren zu lassen.

In den vergangenen Jahren seien aber immer mehr Unternehmen aus der Vereinbarung ausgestiegen, heißt es bei der Bahn. Auch die BVG ist nicht mehr dabei. Sie und die S-Bahn erkennen nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz aber gegenseitig Mitarbeitertickets an.

Abgespeckte Alternative: DB-Jobticket M umsteigen

Ihren Ausstieg begründet die Bahn mit der Umstellung des S-Bahn-Verkehrsvertrages mit den Ländern Berlin und Brandenburg. Statt mit Nettoverträgen, bei denen die Verkehrsunternehmen die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf behielten, wird nun auf Bruttobasis abgerechnet. Die Unternehmen erhalten einen fixen Zuschuss, die Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf wandern aufs Konto der Länder.

Durch diese Regelung sei es nicht mehr möglich, das ÖPNV-Ticket anzubieten, heißt es bei der Bahn.

Die Bahn hat sich nach ihren Angaben in Gesprächen mit Vertretern der Länder und des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) bemüht, eine Nachfolgeregelung zu finden. Vergeblich. Rechtlich und wirtschaftlich sei keine andere Lösung möglich gewesen.

Mitarbeiter könnten nun auf das „wirklich günstige“ DB-Jobticket M umsteigen, das für Fahrten zwischen Wohn- und Dienstort gilt – aber nur in Zügen der Bahn und der S-Bahn. Wer auch in andere Bahnen oder Busse steigen will, könne sich ein Jobticket zulegen, für das es den – üblichen – Rabatt in Höhe von fünf Prozent gibt. Und die Preise bleiben 2018 unverändert.

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