zum Hauptinhalt
Am Wochenende wird bestes Badewetter in Berlin erwartet. Dann wird auch das Prinzenbad wieder voll sein.
© Kitty Kleist-Heinrich

Feinstes Badewetter am Wochenende: Bäder-Betriebe ohne Chef in die Hitzewelle

Die Freibäder in Berlin bereiten sich auf einen Massenansturm vor – und das ohne Chef. Eine neue Karte zeigt, wie man schnell ans Wasser kommt.

„Wir hoffen auf eine volle Hütte,“ sagt der Leiter des Olympiabades in Charlottenburg Micha Knop. Und die wird er ganz sicher auch bekommen. Denn derzeit steigt das Thermometer täglich, am Wochenende werden dann gar Temperaturen von bis zu 35 Grad erwartet: feinstes Freibadwetter also.

Nachdem in den vergangenen Wochen wenig los war, weil es so viel geregnet hatte, wird das Wochenende nun zum Härtetest für Knop und seine Kollegen in den 28 Berliner Freibädern. „Jeder meiner Mitarbeiter ist jetzt motiviert und wir freuen uns darauf, dass es endlich losgeht – denn es war viel zu lange viel zu kalt“, sagt er.

Zeit für ein paar erfrischende Runden im Wasser, hat nun sicher auch der ehemalige Chef der Berliner Bäder-Betriebe Ole Bested Hensing. Der hatte seinen Posten aus privaten Gründen abgegeben und gestern seinen letzten Arbeitstag. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Hensings Abgang fällt für die Betriebe mit einer guten Nachricht zusammen. Der Senat will kommende Woche den Haushalt für 2016/17 verabschieden. Nach Angaben des sportpolitischen Sprechers der SPD, Dennis Buchner, können sich die Berliner Bäder-Betriebe dann wahrscheinlich über fünf Millionen Euro mehr im Jahr freuen.

Das Unternehmen rechnet am Wochenende mit etwa 80.000 bis 100.000 Besuchern, am vergangenen Wochenende waren es dagegen nur 23.000. Das Personal wird kurzfristig aufgestockt: mehr Mitarbeiter an der Einlasskontrolle, im Sicherheitsdienst und natürlich auch beim Eisverkauf. Viele Studenten werden als Teilzeit-Bademeister aus ihren Bibliotheken endlich an den Beckenrand geholt. „Wir schalten den Betrieb voll auf Sommer um, alle Bäder sind jetzt geöffnet“, sagt ein Sprecher der Berliner Bäder.

Tourismusagentur erstellt Berliner Bade-Karte

Die Öffnungszeiten der Freibäder sind bisweilen etwas unübersichtlich. Einige, wie das Sommerbad in Kreuzberg, das Bad in Wilmersdorf sowie das Kombibad Seestraße in Wedding öffnen spätestens um 8 Uhr und schließen in der Regel um 20 Uhr. Andere, wie etwa die Bäder Humboldthain, Monbijoupark und Pankow, öffnen dagegen erst um 10 Uhr und haben nur bis 18 Uhr geöffnet. Alle Bäder können jedoch je nach Wetterlage auch mal länger offen bleiben. Das entscheiden die Mitarbeiter spontan. Nicht einfach also, hier den Überblick zu behalten.

Lange Warteschlangen wird es wohl an allen Bädern geben. Aber als Geheimtipp für kürzere Wartezeiten nennt ein Sprecher der Bäder-Betriebe das Strandbad Tegel, das Bad in der Rixdorfer Straße in Mariendorf und das Strandbad Friedrichshagen. Wem es in überfüllten Freibädern zu viel wird, der kann natürlich auch an die vielen Badeseen flüchten. In fast allen der 38 Berliner Seebäder kann bedenkenlos gebadet werden, nur in der Unterhavel am Grunewaldturm an der Havelchaussee und bei der Kleinen Badewiese in Spandau rät das Landesamt für Gesundheit und Soziales wegen der schlechten Wasserqualität vom Baden ab.

Die Berliner Bade-Karte von Visit Berlin.
Die Berliner Bade-Karte von Visit Berlin.
© Visit Berlin

Wie behält man nun den Überblick bei so viel erfrischender Bade-Auswahl? Dafür hat die Berliner Tourismusagentur Visit Berlin eine spezielle Karte erstellt. Was es vorher schon für Restaurants und beliebte Fotoziele in Berlin gab, zeigt verschwitzten Berlinern im Internet auf blog.visitberlin.de nun den Weg zur nächsten Badestelle, denn auf der Karte der U- und S-Bahn-Linien sind anstatt der Bahnhöfe die nächstgelegenen Bäder eingezeichnet. Sehr praktisch für das kommende Wochenende. Besonders, weil alle, die mit der Bahn anreisen, schon einen Saunagang hinter sich haben.

Henrik Pomeranz

Zur Startseite