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Die Krach-Piste. Die Autobahn - hier nahe Halensee - ist ziemlich praktisch. Sie macht nur irre viel Lärm.
© Thilo Rückeis

Lärmschutz an der A100, A103, A111, A114, A115: Autobahnen in Berlin sollen leiser werden

Viele Menschen klagen über den Krach, dabei gibt es Lärmschutzwände und Flüsterasphalt. Doch das kostet. Eine Liste zeigt nun, wo es leiser werden kann - und wie.

Krach, Krach, Krach von der Autobahn. An den in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebauten Abschnitten der Stadtautobahn ist es laut, weil damals Lärmschutz noch ein Fremdwort war. Jetzt soll nachgebessert werden. Die von der Senatsverkehrsverwaltung beauftragten schalltechnischen Untersuchungen sind nach Angaben der Verwaltung abgeschlossen. Demnach sind für weitere Bereiche sogenannte aktive Lärmschutzmaßnahmen „denkbar“. Dazu gehören Lärmschutzwände, aber auch lärmmindernde Fahrbahnbeläge, „Flüsterasphalt“ genannt. Passiver Lärmschutz wird durch den Einbau von Schallschutzfenstern erreicht. Vorrang hat dabei der aktive Schutz.

Dieser war bereits auf der A 100 zwischen den Anschlussstellen Kaiserdamm und Tempelhofer Damm sowie für die A 103 (Westtangente) festgesetzt worden. „Denkbar“ ist er nun auch auf der A 100 zwischen Seestraße und Kaiserdamm sowie Tempelhofer Damm und Grenzallee. Die A 111 Richtung Hamburg und Rostock ist komplett vom Dreieck Charlottenburg bis zur Landesgrenze dabei, wobei im Norden zum Teil bereits Lärmschutzwände stehen. Auch für die A 114 in Pankow sind auf der kompletten Stecke von der Prenzlauer Allee bis zur Landesgrenze aktive Lärmschutzmaßnahmen „denkbar“. Auf der A 115 (Avus) umfasst das Denken an den Lärmschutz den Bereich vom Funkturm bis zur Spanischen Allee – hier sind bereits zum Teil nachträglich Lärmschutzwände installiert worden. Und auch die A 117 vom Dreieck Treptow bis zur Landesgrenze fällt laut der dem Tagesspiegel vorliegenden Liste komplett in den „denkbaren“ aktiven Lärmschutzbereich.

Ob aber tatsächlich Schutzwände hochgezogen oder ein neuer Belag aufgetragen wird, ist damit nicht garantiert. Ob Lärmschutzwände errichtet werden können, muss in einer aufwendigen Vorplanung geprüft werden. Meist wäre dann auch noch ein langwieriges Planfeststellungsverfahren erforderlich. Deshalb sei das Umsetzen erst mittelfristig möglich, heißt es in der Verwaltung. Nicht finanzielle, sondern „akustische, bautechnische und stadtplanerische Gründe“ verhinderten den Bau von Lärmschutzwänden. Dann greift der passive Lärmschutz.

Ein solches Programm läuft bereits für Teile der A 100 und der A 103. Die Mitte 2013 vergebenen Abschnitte sind nach Angaben der Verkehrsverwaltung zu einem Drittel abgeschlossen. Auch alle Wohngebäude der Paul-Hertz-Siedlung am Jakob-Kaiser-Platz würden „lärmtechnisch“ saniert. Auch hier seien die Arbeiten zum Teil abgeschlossen, teilte die Verkehrsverwaltung mit. An der A 114 müssten dagegen noch einzelne Gebäude mit Dauerwohnrecht in Kleingarten- beziehungsweise Erholungsgebieten „nachberechnet“ werden.

Wohnen neben der Stadtautobahn: Eine Reportage von Tagesspiegel-Reporter Thomas Loy lesen Sie unter diesem Tagesspiegel-Link. Und: Weiterbau der A 100 nach Friedrichshain - Schwerstarbeit für Andreas Geisel. Lesen Sie mehr unter diesem Tagesspiegel-Link.

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