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In diesem Saal wurde die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterschrieben. Heute ist er Teil vom Museum Karlshorst. 
© Thomas Bruns/ Museum Karlshorst

Festakt wegen Coronavirus abgesagt: Ausstellung zur Kapitulation der Wehrmacht kann nur online stattfinden

75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs: Eine große Eröffnungsfeier mit zahlreichen Gästen sollte es werden. Nun kommt nur Michael Müller zum Museum Karlshorst. Alles andere findet online statt. 

Die Ausstellung „Von Casablanca bis Karlshorst“ im Museum Karlhorst ist fertig - eine große Eröffnungsfeier sollte es geben, zum 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges am Ort der Kapitulation der Wehrmacht, wo heute das Museum Karlshorst ist. Doch dieses muss aufgrund der Corona-Beschränkungen geschlossen bleiben. 

Das Haus wollte von Mai bis November vielfältige Veranstaltungen mit internationalen Gästen anbieten. Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 28. April, sollte Monika Grütters (CDU) sprechen, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Die Grußworte zur Ausstellungseröffnung hätten zahlreiche internationale Botschafterinnen und Botschafter gesprochen. Eine große Feier mit mehr als 500 Gästen sollte es werden. 

[Mehr zu dem Thema rund um das Museum Karlshorst und die Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums gibt es im Tagesspiegel-Newsletter für Lichtenberg, wie alle Bezirksnewsletter zu bestellen unter leute.tagesspiegel.de.]

Nun öffnet das Museum online die Türen: ab Dienstagmittag, 28. April auf der Website des Museums. Die Highlights der Ausstellung sowie der historische Kapitulationssaal werden in einem 360-Grad-Rundgang vorgestellt. Zusätzlich geben die Kuratorinnen Kurzführungen, präsentieren einzelne Objekte und geben Einblicke in die Entstehung der Ausstellung. 

Der Fokus der Sonderausstellung liegt auf den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs und wird einen Bogen von der Konferenz in Casablanca 1943, auf der die Alliierten erstmalig das gemeinsame Kriegsziel der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands festlegten, bis zur tatsächlichen Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8./9. Mai 1945 in Karlshorst spannen.

Michael Müller besucht Museum trotz Pandemie

Trotz Pandemie wird am 8. Mai Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (SPD), das Museum besuchen. Ob er auch etwas sagen wird, ist derzeit noch unbekannt, teilte das Museum auf Nachfrage mit.

Geplant ist ein kleiner Kreis, nicht mehr als 10 Personen. Auch die traditionelle Kranzniederlegung durch die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Lichtenberg am Nachmittag des 8. Mais wird stattfinden. 

Das genaue Ende des Zweiten Weltkrieges wird auf den 8./9. Mai datiert und ist damit 75 Jahre her. An diesem Tag wurde die Kapitulationsurkunde unterzeichnet. Und zwar dort, wo heute das Museum Karlshorst steht. 

Damals war dort noch das Offizierskasino der Wehrmachtspionierschule. Im großen Saal unterschrieb Generalfeldmarschall Wilhelm Bodewin Johann Gustav Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, die ratifizierende Kapitulationsurkunde.

Damit hatte die Wehrmachtsführung sowohl im amerikanisch-britischen wie auch dem sowjetischen Hauptquartier ihre vollständige Niederlage anerkannt. Der Saal, in dem die Unterzeichnung stattfand, ist bis heute erhalten. Er bildet das Herzstück des Museums.

Geschichte vom Museum Karlshorst

Von 1945 bis 1949 diente das Gebäude, in dem heute das Museum ist, als Sitz der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland. Nach unterschiedlicher Nutzung durch das sowjetische Militär wurde 1967 in dem Gebäude die „historische Gedenkstätte – Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ eröffnet, welches 1986 in „Museums der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands im Großen Vaterländischen Krieg“ umbenannt wurde und bis 1994 bestand.

1994 mit dem endgültigen Abzug der russischen Truppen wurde der Verein Museum Berlin-Karlshorst e.V. gegründet und am 10. Mai 1995 zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa eröffnete das deutsch-russische Museum Berlin-Karlshorst. Im Jahre 2013 wurde die seit 2009 überarbeitete Dauerausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als einziges Museum in Deutschland thematisiert es mit einer Dauerausstellung den deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion.

An der Arbeit des Museums Karlshorst sind vier Nationen beteiligt, die Bundesrepublik Deutschland, die Russische Föderation, die Ukraine und die Republik Belarus. Das Museum hofft, die Ausstellung nicht nur virtuell, sondern auch bald vor Ort eröffnen zu können.

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