Schluss machen mit der WhatsApp-Gruppe: Auf Nimmerwiedersehen
Einmal in der Woche fragen sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten Situationen so umgehen kann, dass es keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.
Vor vielen Jahren haben wir gemeinsam Abitur gemacht. Seitdem treffen wir uns einmal im Jahr und verbringen ein Wochenende miteinander. Für zusätzlichen Austausch und Zusammenhalt haben wir eine WhatsApp-Gruppe etabliert. Kürzlich waren wir sehr erschrocken und teils auch beleidigt, als eine der Teilnehmerinnen mitteilte, sie wolle die Gruppe nun verlassen und wünsche allen noch ein schönes Leben. Sowas macht man doch nicht, oder? Soll man ihr schreiben?
Gundula, treu
Es kann viele gute Gründe geben, sich aus einer bestehenden Gruppe auszuklinken. Bevor Sie und Ihre Freunde beleidigt schmollen, sollten Sie sich solche möglichen Anstöße durch den Kopf gehen lassen. Manchmal veranlasst eine schwere Krankheit Menschen dazu, ihr Leben neu zu ordnen und andere Prioritäten zu setzen.
Gründe für den Rückzug
Andere Menschen stellen sich selbst immer wieder neue Herausforderungen und wachsen daran. Irgendwann passt vielleicht das Kleid nicht mehr, in dem die alten Freunde einen sehen. Auch das kann ein guter Grund für
Rückzug sein.
[Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de]
Vielleicht bildet sich die frühere Schulkameradin aber auch nur etwas ein auf einen beruflichen oder familiären Erfolg und fühlt sich nun erhaben. Das mag nicht schön sein, ist aber immer noch kein Grund, sauer zu sein auf sie. Im Gegenteil, Sie sollten sie besonders achten, weil sie ehrlich Ihnen gegenüber war und konsequent.
Keine Karteileichen bitte
Das ist doch besser, als wenn sie künftig als Karteileiche überdauern würde. Menschen, die aufbrechen und zu neuen Ufern streben, sollte man keine negativen Gedanken hinterherschicken. Auch lange Briefe werden an dem Entschluss kaum etwas ändern. Die Frau wird sich das gut überlegt haben, denn alte Freunde schiebt man nicht ohne weiteres beiseite.
Das Beste an Freundschaften ist doch, dass sie idealerweise ohne Zwänge auskommen. Eine großzügige, verstehende Haltung ist vielleicht das letzte Geschenk, dass sie einer immerhin langjährigen Freundin machen können.
Elisabeth Binder
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