Buck in Buckow: Am Filmset bei "Bibi & Tina"
Satte Wiesen, Ponys und Zeltlager-Abenteuer: Der Regisseur Detlev Buck dreht erneut in Brandenburg, diesmal „Bibi & Tina – Mädchen gegen Jungs“.
„Du miese Witch!“, ruft Bibi Blocksbergs Widersacher der jungen Hexe zu. Denn Bibis Hexenkraft versagt plötzlich – ausgerechnet, nachdem sie ihrem Gegner Urs einen Rüssel angehext hat.
Für wen sich das jetzt ziemlich verrückt anhört, der hat seine Kindheit vermutlich ohne die bekannte Kinderhörspielreihe „Bibi & Tina“ verbracht. Detlev Buck bringt Elfie Donnellys Hörspiele aus den 1990er Jahren ins Kino, gerade dreht der Regisseur im brandenburgischen Buckow den dritten Teil von „Bibi & Tina“. Diesmal heißt es: Geschlechterkampf. Doch nicht umsonst ist die findige Bibi Blocksberg ja so etwas wie der weibliche (und deutsche) Harry Potter.
Die Story von „Bibi & Tina - Jungs gegen Mädchen“ vereint alles, was dem jungen Publikum gefallen könnte: Reiten, Ferienlager und Musik – denn Regisseur Detlev Buck inszeniert die Hörspielreihe mit poppigen Gesangs- und Tanzeinlagen. Bibi und Tina, die ihre Ferien regelmäßig auf dem Reiterhof verbringen, begegnen im dritten Teil einer Schülergruppe aus Berlin, die im benachbarten Zeltlager Urlaub macht. Mit unter den Hauptstädtern ist Urs (gespielt von Youtube-Star Phil Laude), der mit seinem frechen Mundwerk Bibis Hexenkraft ziemlich herausfordert.
26. August werden Dreharbeiten beendet
„,Mädchen gegen Jungs' wird ein typischer Sommercamp-Film“, sagt Buck. Die Stars der Filme sind Lina Larissa Strahl als Bibi und Lisa-Marie Koroll als Tina. Die Sommerferien verbringen die 17-Jährigen schon zum dritten Mal am Set. So lassen sich Schule und Filmkarriere immerhin vereinbaren. Mit dabei ist auch Louis Held, im Film Freund und Gefährte der pferdeverrückten Mädchen. Bei brütender Hitze mitten auf einer Wiese in der Märkischen Schweiz liefern sich die Darsteller am Set ein Tanz-Battle. „Gestern Abend waren wir noch am Schermützelsee baden“, erzählt Koroll. „Das tat gut nach der Tanz-Action.“
Neben Sachsen-Anhalt war Brandenburg auch schon Schauplatz für die ersten beiden Teile der „Bibi & Tina“-Filme. Auf den satten Wiesen und Feldern rund um den idyllischen Schermützelsee grasen tatsächlich viele Pferde und Ponys. „Ich habe mich in Buckow verliebt“, sagt Buck. „Brecht hat sich damals schließlich auch hier niedergelassen. Und der war ja bekanntlich ein Schlaumeier.“ Seit dem 14. Juli dreht Buck in der Märkischen Schweiz. Am heutigen Mittwoch geht es weiter zum Liepnitzsee, die letzte Station ist der Hexenberg im Harz. Am 26. August sollen die Dreharbeiten beendet sein – pünktlich zum Schulstart.
Vierter Film ist auch möglich
Mit blondem Pferdeschwanz, Pony und Sommersprossen erfüllt Lina Larissa Strahl auch rein äußerlich die Erwartungen der Fans, die Bibi auch aus der zugehörigen Zeichentrickserie kennen. Eigentlich hätte die „echte“ Bibi Blocksberg heute aber schon 35 Jahre auf dem Buckel. 1980 erfand Elfie Donnelly den Charakter, der einem neuen, selbstbewussten Frauenbild entsprach.
Anfang der 1990er Jahre entstand als Abkömmling die Bibi & Tina-Reihe, zu der es 80 Hörspielfolgen gibt. Warum sind diese Charaktere für Kinder heute noch so aktuell? „Sie entwerfen eine Wohlfühlwelt“, sagt Buck. „Und für die Filme haben wir sie natürlich entstaubt.“ Im Januar 2016 läuft der Film in den Kinos an. Dass es einen vierten Film geben könnte, ist möglich.
Doch Buck möchte noch nicht zu viel über „ungelegte Eier reden“. Wenn Lina Larissa Strahl einen Wunsch frei hätte, würde sie sich übrigens „Superkräfte“ wünschen. Ein heißer Drehtag in praller Sonne wäre dann sicherlich nur noch halb so schwer.
Jana Scholz