Berlin-Mitte: Alle sollen im Humboldt-Forum mitgestalten
Die Berlin-Ausstellung wird 1,5 Millionen Euro teurer als geplant. Dafür will die Kulturverwaltung des Senats auch unterrepräsentierte Zielgruppen in die Vorbereitung miteinbeziehen.
Die Berliner Ausstellung, für die im Humboldt-Forum (Stadtschloss) 4000 Quadratmeter zur Verfügung stehen, wird mit 12,3 Millionen Euro teurer als geplant. So will die Kulturverwaltung des Senats „unterrepräsentierte Zielgruppen, etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten“ in die Vorbereitung miteinbeziehen. Es soll einen „mehrstufigen und längerfristigen Beteiligungsprozess“ geben, dafür werden 500 000 Euro zur Verfügung gestellt. Etwa für Workshops, zwei Community-Manager und externe Berater – sogenannte „Critical Friends“.
Außerdem wird das Kuratoren-Team erweitert, um bestimmte Schwerpunkte der Ausstellung – beispielsweise Kolonialismus, Religion, Migration – besser vorzubereiten und die Bundes- und Landesflächen im Humboldt-Forum „stärker zu verzahnen“. Auch die Ausstattung und der Umbau von Räumen verursacht zusätzliche Kosten. Insgesamt seien „unvorhersehbare Mehrbedarfe in Höhe von 1,5 Millionen Euro“ entstanden, teilte die Kulturverwaltung dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses mit.
Eine Eröffnung im Herbst 2019 ist weiterhin geplant
Die Entwicklung der Berliner Flächen werde mit Hochdruck vorbereitet, heißt es im Bericht ans Parlament. Das „Ende der Vorplanungsphase“ sei fast erreicht. Von einer Eröffnung im Herbst 2019 werde weiterhin ausgegangen. Also gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung des Humboldt-Forums. Mit dem Aufbau der Ausstellung, für die Berlin verantwortlich ist, wird voraussichtlich Ende 2018 begonnen. Was dort gezeigt werden soll, orientiert sich nach wie vor an dem groben Konzept, das der Regierende Bürgermeister und Ex-Kultursenator Michael Müller gemeinsam mit dem Chefkurator der Stiftung Stadtmuseum, Paul Spies, im Sommer 2017 vorgestellt hatte.
Neun Themenräume mit Berlin-Bezug sind bisher vorgesehen: Wahrzeichen, Revolution, Freiräume, Grenzen, Vergnügen, Krieg, Migration, Mode und Weltdenken. Diese Konzeption werde, so die Kulturverwaltung, „kontinuierlich weiterentwickelt“, und zwar in enger Zusammenarbeit mit dem Atelier „Krafthaus“ und unter Beteiligung „verschiedener Gruppen und Communities“. Ulrich Zawatka-Gerlach