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Aletta von Massenbach (Kaufmännische Geschäftsführerin)
© promo

Sie wäre die erste Frau an der BER-Spitze: Aletta von Massenbach soll neue Berliner Flughafenchefin werden

Am BER muss der Chefsessel neu besetzt werden, da Engelbert Lütke Daldrup vorzeitig geht. Finanzgeschäftsführerin Aletta von Massenbach hat beste Karten.

Es geht um einen 500.000-Euro-Job, einen der höchst dotierten Managerposten der öffentlichen Hand in der Hauptstadtregion: Und der Mann, bei dem die Fäden zusammenlaufen, hält sich bedeckt. Rainer Bretschneider, Chefaufseher der Flughafengesellschaft Berlins, Brandenburgs und des Bundes (FBB), äußert sich zur Nachfolge für den scheidenden BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup so: „Wir sind in einem laufenden Verfahren. Es ist noch nicht abgeschlossen“, sagte er dem Tagesspiegel. „Mir geht es um eine möglichst von allen akzeptierte Lösung, die die Handlungsfähigkeit des Unternehmens optimal sichert.“

Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet, dass sich FBB-Finanzgeschäftsführerin Aletta von Massenbach als Lösung für den BER-Spitzenposten zwischen den drei Eignern abzeichnet. Nach Tagesspiegel-Recherchen im März hat von Massenbach, die 2020 vom Frankfurter Flughafen zur FBB kam, tatsächlich beste Chancen. Aber noch ist die Personalie nicht besiegelt. Und das Unternehmen steckt wegen der Corona-Krise und dem BER-Desaster in einer Schuldenfalle, wie der jüngste Geschäftsbericht für 2020 belegt.

Massenbach, Jahrgang 1969, hat auch operative Erfahrung, leitete für Fraport Flughäfen im Ausland, zuletzt in Antalya. Allerdings ist die Gemengelage komplizierter – wegen des Prozederes. Brandenburg Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hat in einer zwischenzeitlich an den Aufsichtsrat versandten Protokollerklärung zur FBB-Eignerversammlung am 6. Mai ein sauberes, transparentes Besetzungsverfahren angemahnt. Brandenburg ist mit einem 37-Prozent-Anteil wie Berlin ein FBB-Hauptgesellschafter.

Nach der Lange-Erklärung befürwortet Brandenburg ein Verfahren, „in dem der Aufsichtsrat zunächst eine Gesamtkonzeption für die Struktur und Zusammensetzung der Geschäftsführung – in ihrer derzeitigen Größe von drei Positionen erarbeitet“. Dies wende sich nicht „gegen vom Aufsichtsrat bereits in Betracht gezogene Personen.“

Auch Brandenburg hätte also nichts gegen Massenbach – in einem sauberen Verfahren. Lange mahnt an, dass die Entscheidung zur Nachfolge Lütke Daldrups „auf Grundlage der Gesamtkonzeption die Personalauswahl für die neu zu besetzende GF-Stelle in einem offenen wettberblichen und dokumentierten Verfahren getroffen wird“. Und: „Dabei könnten für die FBB bereits tätige Personen einbezogen werden; zusätzlich solle eine aktive Marktrecherche zur Ermittlung und Einbeziehung weiterer Bewerbender erfolgen.“

Es soll keine Kungelei geben

Lange weist auf „entsprechende Prüfungsbemerkungen des Landesrechnungshofs Brandenburg“ hin. Der hatte im letzten Jahresbericht gerügt, dass die Chefbesetzungen am BER meist intransparent ausgekungelt wurden, es nicht einmal Unterlagen dazu gab. Auch die Grünen in Berlin und Brandenburg drängen auf eine Ausschreibung. 

Allerdings machen hinter den Kulissen Berlin und der Bund Druck, Nägel mit Köpfen zu machen, wohl auch wegen der Wahlen in Berlin und im Bund. Hintergrundgedanke ist auch, dass es angesichts der dramatischen Schieflage der FBB, die ohne weitere 2,4 Milliarden Euro bis 2026 in die Insolvenz rutschen wurde, schnell klare Verhältnisse geben müsse, wie es heißt.

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Gerade jetzt fänden wichtige Verhandlungen mit Airlines statt. So ist nicht ausgeschlossen, dass von Massenbach womöglich schon auf der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag gekürt wird – und der dritte vakante Managerposten am BER ausgeschrieben wird. Einig sind sich die Gesellschafter, dass für die FBB bis  2023 drei Geschäftsführer sinvoll seien, erst danach das Management verkleinert werden soll. Erwägungen, mit dem Absprung von Lütke Daldrup, einen Managerposten einzusparen, sind verworfen worden.

Der neue BER-Chef muss neben dem Neustart des Flugbetriebs nach der Corona-Pandemie vor allem das Unternehmen in finanziell sicheres Fahrwasser führen.  Am Montag tagte der BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtages, wo die für die nächsten Jahre und die Lösung der Finanzkrise der FBB wichtige Schlüsselpersonalie keine Rolle spielte. FBB-Chefaufseher Bretschneider war nicht mal eingeladen. 

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