Umfrageergebnisse: AfD liegt in Brandenburg vor CDU und der Linken
In Brandenburg konnte sich die AfD in einer Umfrage mit 20 Prozent erstmals vor die CDU und Die Linke setzen. Die SPD ist weiterhin stärkste Kraft.
In Brandenburg ist die AfD in einer Umfrage erstmals an Union und Linken vorbeigezogen. Wären jetzt Landtagswahlen, würde die AfD mit 20 Prozent erstmals sogar zweitstärkste Kraft hinter den Sozialdemokraten. Die SPD kann in Brandenburg allerdings im Gegensatz zum Absturz in Berlin und zum Tief auf Bundesebene mit 30 Prozent weiterhin alle anderen Parteien auf Abstand halten. Nach der Forsa-Umfrage im Auftrag der „MAZ“ liegen CDU und Linke jeweils bei 17 Prozent. Die Grünen wären mit sechs Prozent wieder im Parlament. Die FDP könnte sich mit vier Prozent – nach einer langen Phase kaum noch messbarer Werte – wieder Hoffnungen auf einen Einzug in den Landtag machen.
Schlechtester Umfragewert für die CDU seit 15 Jahren
Die AfD werde in der Bevölkerung inzwischen als „führende Opposition“ gesehen, sagte Parteisprecher Kai Gersch. Allerdings lag die in Brandenburg von Alexander Gauland geführte AfD bereits seit März in Umfragen stabil bei 19/20 Prozent – und hat nicht zugelegt. Neu ist vielmehr, dass die CDU zurückgefallen ist. Im Mai kam sie noch auf 23 Prozent kam. Unter Parteichef Ingo Sentleben hat sich die Partei eigentlich konsolidiert und macht gerade gegen rot-rote Kreisreform mobil. Doch 17 Prozent gab es noch nie in den vergangenen 15 Jahren. Generalsekretär Steven Bretz führte den Absturz auf den Streit der Unionsparteien im Bund zurück. "Wir erwarten, dass sich jetzt CDU und CSU endlich auf eine gemeinsame inhaltliche Linie verständigen", sagte er.
Brandenburger mit der Arbeit der rot-roten Landesregierung zufrieden
Selbst bei den Sozialdemokraten kommt keine Schadenfreude auf. Das AfD-Abschneiden sei bedrückend, das der CDU Anlass zur Sorge, sagte Generalsekretärin Klara Geywitz. Die CDU habe es sich in der Oppositionsecke gemütlich gemacht, sie brauche einen Neustart als konstruktive Opposition. Von diesen Werten kann Berlins Regierender Michael Müller (SPD) nur träumen: Drei Jahre vor der nächsten Landtagswahl sind die meisten Brandenburger mit der Arbeit der rot-roten Regierung (57 Prozent) und mit SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke (58 Prozent) zufrieden.