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Die Schlossbrücke in Charlottenburg über die Spree
© Axel Mauruszat / Wikipedia

Sanierung in Charlottenburg: Ab Montag ist auch die Schlossbrücke gesperrt

Noch eine marode Brücke muss gesperrt werden: Die Schlossbrücke über die Spree in Charlottenburg ist ab Montag dicht.

Vom 1. Juli bis 23. August müssen Autos in Charlottenburg eine Umleitung fahren, ebenso die BVG-Busse der Linie 109: Die Schlossbrücke über die Spree wird gesperrt. Dies teilte die Verkehrsverwaltung mit. Radfahrer und Fußgänger können die Brücke in beide Richtungen passieren, allerdings etwas eingeschränkt: Je nach Bauphase gibt es zunächst auf der östlichen, dann auf der westlichen Brückenseite Geh- und Radwege in beiden Richtungen.

Mit vier Metern sind sie ausreichend dimensioniert. Die achtwöchige Vollsperrung für Autos ist nach Angaben der Verkehrsverwaltung erforderlich, um den Fahrbahnbelag und die Abdichtungen zu erneuern. Zudem erhält die 1929 gebaute Brücke einen neuen Korrosionsschutz.

Der Spreeradweg unterhalb der Brücke wird für etwa drei Monate gesperrt, für Radfahrer werden Umleitungen westlich des Schlossgartens und entlang des Tegeler Weges ausgeschildert. Die Arbeiten an der Unterseite der Brücke und am östlichen Geh- und Radweg werden voraussichtlich bis zum Jahresende in mehreren Bauphasen andauern. Das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks erneuert parallel bis April 2020 den Luisenplatz.

Der Busverkehr der BVG-Linie 109 wird während der Brückensperrung über die Osnabrücker Straße, den Mierendorffplatz und die Sömmeringstraße umgeleitet. Auf der Umleitungsstrecke werden zwei Ersatzhaltestellen eingerichtet, sodass die Erschließung umliegender Wohnanlagen, Geschäfte und auch der Reederei am Charlottenburger Ufer gewährleistet ist.

Die Brücke wurde mit Note 2,8 bewertet

Seit 1998 gilt für Lastwagen eine Gewichtsbeschränkung von 16 Tonnen. Bei der letzten Untersuchung im Jahr 2015 erhielt die Brücke die Note 2,8. Das ist schlechter als der Berliner Schnitt (der liegt bei 2,2), aber besser als viele andere wichtige Brücken in der Stadt. Die historische Moltkebrücke am Kanzleramt hat die Note 3,5 erhalten. Die Note 3,9 geht gerade noch - ab 4,0 wird sofort gesperrt. Wie die Verwaltung betonte, ist die Sperrung seit langem angekündigt gewesen. Die Kosten von 2,9 Millionen Euro trägt das Land.

Damit ist ab Montag eine weitere wichtige Brücke in Berlin gesperrt. Wie berichtet, mussten mehrere Bauwerke wegen Einsturzgefahr völlig gesperrt werden. So ist die Salvador-Allende-Brücke in Köpenick seit 24. Januar gesperrt, der Autoverkehr brach zusammen, weiterhin gibt es lange Staus. Das Bauwerk ist in derart miserablem Zustand, dass nur Radler noch hinüberdürfen. Die neue Überquerung soll in der ersten Hälfte 2020 fertig sein.

Auch die Elsenbrücke zwischen Treptow und Friedrichshain muss abgerissen werden. Eine Hälfte der Brücke ist bereits wegen Einsturzgefahr gesperrt, der Verkehr wird in beide Richtungen über die andere Hälfte geleitet. Die Verkehrsverwaltung hofft, dass dieser Teil durchhält, bis der erste Ersatzneubau fertig ist. Sollte auch die zweite Hälfte wegen Rissen gesperrt werden müssen, wäre das Verkehrschaos gigantisch.

Lange Staus gibt es schon jetzt, zumal parallel auch die benachbarte Oberbaumbrücke saniert wird. Auch die Mühlendammbrücke in Mitte entlang der Grunerstraße muss völlig neu gebaut werden, ebenso die Rudolf-Wissell-Brücke entlang der A100 in Charlottenburg. Seit 3. Juni ist auch die Wuhletalbrücke wegen Sanierung gesperrt. Zuletzt waren die Sellheimbrücke in Blankenburg und die Monumentenbrücke in Schöneberg wochenlang gesperrt.

Etwa 100 Berliner Straßenbrücken haben gravierende Schäden.

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