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Heidi Hetzer beim Start zu ihrer Weltumrundung.
© dpa

Von Tag zu Tag: Ab in die Wüste

Heidi Hetzer bei ihrer Wüstenfahrt zum zweiten Mal solo? zum zweiten an die Saharafahrt der Trude Herr.

Da hilft keine Schokolade, da hilft leider nur ein Mann. So ist wohl, frei nach Trude Herr, die derzeitige Lage der Weltreisenden Heidi Hetzer zu umreißen. Wieder ist ihr der Wegbegleiter verloren gegangen, und auch ihr Oldtimer muckt immer mal wieder rum, womit auch der mögliche Trost entfällt, dass Autos weniger Probleme bereiten als Männer. Ein Unstern scheint bislang über dem Unternehmen einer Weltumrundung zu zweit zu stehen, auf der offenbar nicht mal der Motor läuft wie geschmiert.

Doch da kennt die Geschichte des Automobilismus ganz andere Beispiele und besonders das der erwähnten Trude Herr. Eine große Liebhaberin menschenleerer Landschaften und ganz besonders der Sahara, die sie sehr gerne mit dem Auto und am liebsten im VW-Campingbus eroberte. Aber bitte nicht allein, vielmehr wollte sie für diese Zwecke „lieber einen Mann“. Zum Beispiel einen angehenden Architekten aus Berlin, in den frühen siebziger Jahren, der sich vor der gemeinsamen Reise ganz offiziell, wie sich das für reguläre Arbeitsverhältnisse gehört, in Köln der Herr vorzustellen hatte und dabei sofort überzeugte.

Folge war der gemeinsame Trip durch die nordafrikanischen Wüsteneien, in aller Unschuld, er auf der oberen, sie auf der unteren Schlafpritsche. Drei Monate dauerte das Ganze, und dafür genügte Herr der eine Mann. Bei Heidi Hetzer, der Armen, hat sich in jedem ihrer knapp zwei Monate schon je einer verschlissen.

Andreas Conrad

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