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Da geht's lang! Alle Kontinente wollte Hetzer bereisen, 60 Länder sollten es werden.
© dpa

Weltreise im Oldtimer: Heidi Hetzer ist wieder allein auf Achse

Auf ihrer Weltreise hat sich die frühere Opel-Händlerin erneut von ihrem Beifahrer getrennt. Jetzt will sie es solo wagen.

Elizabeth Taylor war acht Mal verheiratet, die Schauspielerin und Sängerin Whoopy Goldberg brachte es dagegen nur auf drei Ehemänner, bis sie erklärte: Es geht auch ohne Mann. Sie wolle nicht mehr unter die Haube. Zu einer ähnlichen Erkenntnis ist jetzt offenbar auch Berlins populäre einstige Opel-Händlerin Heidi Hetzer auf ihrer zweijährigen Weltreise im Oldtimer gekommen. Bei der 77-Jährigen geht es zwar nicht um den Bund der Ehe, aber immerhin um männlichen Beistand bei ihrer Erdballumrundung. Kurz gesagt: Heidi Hetzer hat sich dieser Tage nach 16 durchquerten Ländern und fast 10 000 Kilometern zum zweiten Male von ihrem Beifahrer getrennt. Nun will sie alleine weiterfahren.
Diesmal traf es den 48-jährigen Berliner Internetunternehmer Patrik Heinrichs. Er war Anfang August in der Türkei in ihren 84 Jahre alten Hudson „Great Eight“, genannt Hudo, zugestiegen. Erst elf Tage hatte Heidi Hetzer da bewältigt nach dem Start in Berlin – und schon eine erste Beifahrerkrise kurz entschlossen beendet. Sie trennte sich von dem 25-jährigen Reisefotografen Jordan Schönfelder, weil der ihr zu sehr „ein Sensibelchen“ war. Er war ihr zu ängstlich, wenn sie als einstige Rallyefahrerin mächtig Gas gab.

Danach also Patrik. Der sollte ihr gleichfalls als Schrauber zur Seite stehen, falls Hudo mal wieder eine Macke hatte. Und er sollte die Reise im Internet promoten. Sie kamen auch ein gutes Stück gemeinsam voran, schließlich war Heidi Hetzer von ihrem Neuen sehr angetan. „99 Kilo Muskelmasse und keine sozialen Bindungen zu Hause“, schwärmte sie noch Ende August am Telefon. Patrik wiederum hatte sich fest vorgenommen, „Hudo um die Welt zu reparieren“. Doch in Usbekistan war die Zweisamkeit vorbei. „Leider hatte nicht nur Hudo in der letzten Zeit Magenschmerzen, auch Patrik und ich hatten ständig Auseinandersetzungen“, schreibt Hetzer auf ihrer Website www.heidi-um-die-welt.com. Zugleich lobt sie Patrik aber überschwänglich. Er habe immer Einfälle gehabt, wie man das Auto wieder hinkriegt. „Einen besseren Begleiter hätte ich nicht finden können.“ Wohl deshalb darf auch Patrik sich im Netz äußern – und wie das so ist bei Beziehungsknatsch, sieht jeder die Dinge anders. Patrik schreibt, er habe sich „überflüssig“ gefühlt, „außer wenn ich gebraucht wurde“. Heidi jedenfalls will ihren Lebenstraum nun alleine weiter verwirklichen. Zwar sei schon wieder eine Zylinderkopfdichtung kaputt, aber die Neue komme per Post, teilte sie mit. In Taschkent hat sie einen Termin in einer Werkstatt, danach soll es über Kasachstan zum Baikalsee gehen, dann weiter durch die Mongolei und China.

Christoph Stollowsky

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