Berlin-Charlottenburg: 55 Millionen Euro für neue Halle auf dem Messegelände Berlin
Die Berliner Messegesellschaft bekommt eine neue Halle als Ausweichfläche, um das Messegelände komplett zu sanieren. Dafür sind 15 Jahre veranschlagt.
Die landeseigene Messegesellschaft bekommt eine weitere Halle. Für 55 Millionen Euro soll bis Herbst nächsten Jahres die eingeschossige Immobilie mit 10.000 Quadratmetern in der Nähe des Südeingangs gebaut werden. „Diese wird als Ausweichfläche benötigt“, um das Messegelände komplett zu sanieren, teilte die Messe Berlin am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Für die Sanierung des gesamten Areals werden rund 15 Jahre veranschlagt. Bislang stehen auf dem Gelände unterm Funkturm 26 Hallen und der City Cube mit insgesamt 170.000 Quadratmetern Ausstellungs- und Kongressfläche. Seit Langem beklagt die Geschäftsführung, dass bei den fünf großen Leitmessen die Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Mit der Grünen Woche steht jetzt wieder eine der großen Veranstaltungen an.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) ließ sich am Freitag nach der Aufsichtsratssitzung mit den Worten zitieren, sie freue sich auf die „bauliche und technische Ertüchtigung des Messegeländes“. Es war Pops erste Sitzung als Mitglied des Gremiums. Die Senatorin ist stellvertretende Vorsitzende, geleitet wird der Aufsichtsrat von dem Unternehmer Peter Zühlsdorff. Messe-Geschäftsführer Christian Göke zufolge finanziert die Messe die neue Halle aus eigenen Mitteln. Das war der Gesellschaft bereits beim Bau des City Cubes gelungen, der als Ausweichquartier für das sanierungsbedürftige ICC für gut 80 Millionen Euro gebaut wurde und 2014 in Betrieb ging.
Die Messegesellschaft profitiert von der zunehmenden Attraktivität Berlins und weist seit Jahren Rekordzahlen aus, so dass ihr die Finanzierung der neuen Halle möglich ist. Das Messegelände gehört dem Land Berlin, die Messegesellschaft ist nur der Betreiber und ärgert sich seit Jahren darüber, dass Instandhaltung und Modernisierung von Gelände und Hallen ihr überlassen bleiben.
Messechef Göke zufolge soll der Neubau der Halle 27 sofort ausgeschrieben und schnellstmöglich mit dem Bau begonnen werden. Im Herbst kommenden Jahres, noch vor der Schienenverkehrsmesse Innotrans Mitte September, soll die Halle stehen, „um einen problemlosen Ablauf der großen Leitmessen garantieren zu können“. Die neue Halle werde eingeschossig, multifunktional und stützenfrei und sei für Messen, Kongresse und andere Veranstaltungen geeignet. Die Halle 27, verortet zwischen den Hallen 25 und 1, werde zudem „den Rundlauf des Geländes schließen“, teilte die Messe Berlin mit.