Wartungshalle in Rummelsburg: 370 Meter für ICE-Züge
Nach drei Jahren Umbauzeit wurde die neue Halle für ICE-Züge auf dem Gelände des Bahnbetriebswerk in Berlin-Rummelsburg eröffnet. Dort passen Züge bis zu einer Länge von 370 Metern rein.
Der neue Superzug ICE 4 der Bahn soll erst im Herbst 2017 in den Betriebseinsatz gehen – die Halle, in denen die Züge in Berlin gewartet werden, steht dagegen schon. Am Freitag ist der 40-Millionen-Euro-Bau eröffnet worden. Ein Jahr früher als ursprünglich geplant, und auch der Kostenvoranschlag sei nicht überschritten worden, wie der Leiter der Instandhaltung, Jörg Nikutta, betonte. Zu früh ist die Bahn mit der Halle allerdings nicht dran: Auf ihren zwei Gleisen können alle ICE-Typen gewartet werden, auch die schon vorhandenen.
Die Bahn hat in ihrem Betriebswerk Rummelsburg dafür eine Anlage umbauen lassen, die 1983 bis 1985 für den Einsatz von Interzonenzügen der Reichsbahn zwischen West-Berlin und Westdeutschland gebaut worden war – mit Finanzspritzen der Bundesregierung. Für die ICE-Generation hat man die Halle um 50 Meter verlängert. In sie passen nun Züge bis zu einer Länge von 370 Metern.
Den Boden hat die Bahn um einen Meter tiefer gelegt. Nun gibt es mehr Platz in den Gruben sowie für eine Dacharbeitsbühne. Da die Hallengleise zudem aufgeständert sind, können 15 bis 20 Mitarbeiter gleichzeitig – verteilt auf vier Ebenen – an den Zügen arbeiten.
Züge sollen im Winter schneller auf der Strecke sein
Eine normale Durchsicht in der Nacht dauert etwa zwei Stunden. Neu sind zwei luftbeheizte Abtauanlagen, die die Züge im Winter vor den Arbeiten von Schnee und Eis befreien sollen. So soll sich die Aufenthaltszeit in der Werkstatt verkürzen, die Züge sind schneller auf der Strecke.
Der Ausbau in Rummelsburg geht aber weiter. In den nächsten drei Jahren soll der Gleisbereich vor der Halle vollständig erneuert werden. Auch dort wird es dann Wartungsgleise geben – allerdings im Freien. Rund 80 Millionen Euro sind für diese Arbeiten vorgesehen. Der ICE 4 ist der erste der Flotte, der Fahrräder mitnehmen kann. Und deshalb durfte der Grünen-Europa-Abgeordnete Michael Cramer eine Rede halten, was auch eine Premiere bei einer Eröffnung der Bahn war.