Afrikanische Schweinepest: 29 Kadaver gefunden – Brandenburg verstärkt Krisenmanagement
Jetzt sind es schon 29 infizierte Kadaver. Mit Zäunen und Hunden soll eine weitere Ausbreitung der Seuche verhindert werden.
Die Zahl der Wildschweine, die mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert sind, steigt weiter. Inzwischen sind in Brandenburg 29 Kadaver gefunden worden, die das für Schweine tödliche, für Menschen aber harmlose Virus in sich tragen, teilte das Bundesagrarministerium am Mittwoch mit. Hausschweine sind bislang nicht betroffen.
Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, verschärft Brandenburg seine Anstrengungen. Im Kreis Spree-Neiße an der polnischen Grenze soll der bisherige Elektrozaun durch einen festen Zaun ausgetauscht werden, um eine weitere Einwanderung polnischer Wildschweine zu vermeiden.
Geplant ist, dass schrittweise der gesamte 120 Kilometer lange mobile Zaun an der Grenze zu Polen, das viele Seuchenfälle verzeichnet, durch eine feste Begrenzung ersetzt werden soll, kündigte das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Mittwoch an.
Ein weiterer, fester Zaun soll später auch um das Kerngebiet in Brandenburg errichtet werden, in dem tote Wildschweine entdeckt worden sind. Betroffen sind bislang die Landkreise Spree-Neiße sowie Oder-Spree. Ein Gebiet von 60 Kilometern Länge ist abgesperrt und darf von Spaziergängern nicht betreten werden.
Suchhunde aus Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz versuchen, weitere Kadaver aufzuspüren. Erst wenn alle infizierten Schweine gefunden sind, soll das Kerngebiet mit einem festen Zaun abgeriegelt werden.
Bauern und Jäger kritisieren Krisenmanagement
Bauern und Jäger üben heftige Kritik am Krisenmanagement von Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Dirk-Henner Wellershoff, Chef des Landesjagdverbands, kritisierte, dass die Behörden bei der Suche nach Kadavern nicht auf die Hilfe der Jäger und ihrer Hunde zurückgreifen.
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Der Deutsche Bauernverband warf dem Land „Chaos“ bei der Krisenbekämpfung vor. Es würden mehrere Krisenstäbe nebeneinander her arbeiten, ohne dass eine einheitliche Linie zu sehen sei, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken. Nonnemacher will nun eine neue technische Einsatzleitung schaffen, die vor Ort in den Kreisen die Zusammenarbeit von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Polizei, Veterinären und Verbänden verbessern soll.
Die Ausbrüche seien für die Schweinehalter existenzgefährdend, warnte Krüsken. Wegen der Afrikanischen Schweinepest nehmen wichtige Drittländer wie China derzeit kein deutsches Schweinefleisch mehr ab. Die Schweinehalter befürchten einen weiteren Preisrutsch. Am Mittwoch gab es aber zumindest an dieser Stelle erst einmal Entwarnung: Der Preis blieb mit 1,27 Euro pro Kilo stabil.
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