Fernbus: 14-stündige Flixbus-Irrfahrt von Mönchengladbach nach Berlin
Statt 8 Stunden dauerte die Fahrt mehr als 14 Stunden. "Ich fühlte mich meiner Freiheit beraubt", sagt eine Reisende aus Berlin.
Für rund 40 Kunden des Fernbus-Unternehmens Flixbus hat sich am Sonntag die Reise aus Nordrhein-Westfalen nach Berlin zu einer Irrfahrt mit mehrstündiger Verspätung entwickelt. Ihr Fahrer musste nach einem Teil der Strecke umkehren, weil er mit dem falschen Bus losgefahren war. Die normalerweise etwa acht Stunden dauernde Fahrt verlängerte sich dadurch um rund sechseinhalb Stunden, wie ein Flixbus-Sprecher Medienberichte bestätigte.
Der Fahrer sei irrtümlich mit einem Doppeldecker-Bus zur Abfahrtshaltestelle in Mönchengladbach gekommen, statt mit dem vorgesehenen kleineren Bus. Dieser Fehler sei erst aufgefallen, als der Bus bereits in Niedersachsen war, sagte der Sprecher. Weil das Fahrzeug für eine spätere Tour mit deutlich mehr gebuchten Fahrgästen gebraucht wurde, sei er zurückbeordert worden.
Fahrgäste wollten von Hannover selbst weiterreisen
„Ich habe das für einen Witz gehalten“, schilderte Christiane Schinkel aus Berlin. Die Mitreisenden seien ebenso fassungslos und empört gewesen - jedoch ruhig geblieben. Die 50-Jährige war nach eigenen Angaben mit ihrem 19 Jahre alten Sohn zum Familienbesuch in Düsseldorf.
Als der Busfahrer sie kurz vor Hannover über das Missgeschick informiert habe, hätten die Passagiere darauf gedrungen, in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover abgesetzt zu werden. „Von dort hätte man nach Berlin gut weiterreisen können“, so Schinkel. Stattdessen habe der Fahrer jedoch auf einem kleinen Parkplatz gehalten und sei schließlich zurückgefahren. „Dort auszusteigen, hätte keinen Sinn gemacht. Da wäre man nicht weggekommen“, so die 50-Jährige nach ihrer Ankunft am Sonntagabend in Berlin. „Ich fühlte mich meiner Freiheit beraubt.“
Fahrtkosten werden erstattet
In Dortmund mussten die Fahrgäste die Reise dann erneut starten. Dort habe ein Ersatzbus zur Verfügung gestanden, sagte der Flixbus-Sprecher. Für die Fahrgäste sei die Irrfahrt „extrem unangenehm“ gewesen, räumte er ein. Sie bekämen die Fahrtkosten erstattet und einen Gutschein für eine europaweite Freifahrt.
Den Reisenden scheint das nicht zu reichen: Schinkel kündigte an, die Verbraucherzentrale einzuschalten. Im Bus sei dafür auch eine Unterschriftenliste rumgereicht worden. „Der Knackpunkt ist nicht, dass der Fehler mit dem falschen Bus passiert ist. Man hätte uns aber beispielsweise in Hannover rauslassen müssen.“ (dpa)