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Rund 130 Menschen demonstrierten am Mittag vor dem Brandenburger Tor.
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Update

Nach islamistischem Anschlag in Nizza: 130 Menschen demonstrierten in Berlin gegen „Schmähung des Propheten Mohammed“

"Unsere Religion lehnt solche Taten ab": Die Demo-Teilnehmer empfinden den Islam als terroristische Religion diskriminiert.

Rund 130 Menschen demonstrierten am Freitagmittag vor dem Brandenburger Tor und vor der Französischen Botschaft in Mitte gegen die Aussagen des französischen Präsidenten Macron nach den islamistischen Angriffen in Frankreich und gegen die "Schmähung des Propheten Mohammed".

Zu dem Protest aufgerufen hatte der Verband der arabischen und Palästinensische Vereine und Institutionen in Berlin. Hintergrund ist der islamistische Anschlag in Nizza, bei dem ein Attentäter mehrere Menschen angriff und einer Frau die Kehle durchschnitt. Mit dem Protest richteten sich die Demonstranten gegen die Diskriminierung des Islam als terroristische Religion.

„Wir Muslime lehnen den Mord, den Terror und die Gewalt völlig ab. Es tut uns weh, dass gestern noch jemand umgebracht wurde. Die Toleranz unserer Religion lehnt diese Taten ab", sagte Ahmed Mohsseni, Mitglied des Verbands, in seiner Rede.

Doch es tue den Muslimen weh, dass Macron die Veröffentlichung der Karikaturen des Propheten Muhammed unterstütze. Das sei provozierend und verletzend. „Wir sind empört, enttäuscht und gedemütigt. Wir lehnen die Beleidigung unserer und aller anderen Religionen und Propheten ab." Mohsseni bat Macron, auf das zu hören, was Angela Merkel sagte: Die Meinungsfreiheit endet, wenn sie andere beleidigt.

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Er rief Macron auf, sich zu entschuldigen und die Islamophobie nicht als Wahlkampfmittel zu nutzen, sondern ein Präsident für alle Franzosen zu sein, unter denen 12 Millionen Muslime lebten. Die Hetze gegen Muslime, so Mohsseni, sei inakzeptabel und füttere die Rechtsradikalen, die eine Gefahr für die ganze Gesellschaft darstellten. „Wir Muslime sind aktive Mitglieder der Gesellschaft. Wir bauen die europäischen Länder mit auf und möchten gleichberechtigt behandelt werden. Man kann nicht alle Muslime als Verbrecher darstellen”, sagt Mohsseni, der seit vierzig Jahren in Deutschland lebt.

In dem Kreis steht auch Fatma R., die ihren echten Namen in der Zeitung nicht lesen möchte. Mit den anderen ruft sie „Wir lieben unseren Propheten“ und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß). „Wir nutzen dieses Wort tagtäglich in unseren Gebeten und in der Alltagsprache. Damit drücken wir unsere Liebe zu Gott aus. Wir lehnen es ab, dass Terroristen das Wort missbrauchen. Es ist kein terroristisches Motto,“ sagt die vierzig Jahre alte Arabischlehrerin, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt.

Fatma sei heute hier, sagt sie, um den Propheten Muhammed zu verteidigen und um gegen "Macrons Versuche aufzustehen, einen Konflikt zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu entzünden".

"Wir gehören hier alle zusammen"

Die Muslime seien ein fester Teil aller europäischen Gesellschaften. „Wir leben hier seit langer Zeit in Frieden und Harmonie mit allen anderen und wollen so weiterleben. Darum rufe ich die deutsche Gesellschaft auf, uns Muslime als ein Teil der Gesellschaft zu sehen. Wir gehören hier alle zusammen.“ Die Lösung sei für sie eine umfassende Debatte, in der die Werte des „friedlichen Zusammenlebens“ diskutiert werden.

Bereits am Morgen hatte es nach Angaben eines Polizeisprechers eine ähnliche Versammlung mit etwa 60 Menschen vor dem Brandenburger Tor gegeben, ebenso wie am Donnerstagabend auf dem Neuköllner Hermannplatz.

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