Proteste in Berlin: 100 Demonstranten gegen Flüchtlingsheim in Buch
Die Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte in Berlin reißen nicht ab. Auch am Donnerstagabend wurde in Buch wieder demonstriert. Die größte Protestveranstaltung wird für Sonnabend erwartet.
Auch am Donnerstagabend wurde in Berlin wieder gegen den Bau von Unterkünften für Flüchtlinge protestiert. Am Abend fand in der Karower Chaussee im Pankower Ortsteil Buch eine Demonstration statt – schon zum zweiten Mal in dieser Woche. Im sozialen Netzwerk Facebook war mit dem Slogan „Kein Asylanten-Container Dorf in Buch“ um 19.30 Uhr zu einer Lichterkette aufgerufen worden. Rund 100 Menschen nahmen nach Angaben der Polizei an der Veranstaltung teil. Es gab nach Angaben eines Behördensprechers keine nennenswerten Vorkommnisse.
Bereits am Montagabend hatten in Buch rund 200 Menschen gegen Flüchtlingsunterkünfte protestiert. Zur Gegendemonstration waren laut Polizei 150 Menschen gekommen.
In Buch soll eine Containersiedlung für Flüchtlinge entstehen. Der Bauzaun ist schon mehrfach beschädigt worden. Zudem wurden Wachschützer bedroht und beleidigt.
Unterdessen rufen die im Abgeordnetenhaus vertretenen Fraktionen dazu auf, gegen die geplante Demonstration gegen Asylbewerberunterkünfte am Sonnabend in Marzahn zu protestieren. Sie bezogen in einer Erklärung Stellung gegen „plumpe Stimmungsmache und Hasspropaganda von Rechtspopulisten und Nazis“. Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) kündigte an, an der Gegendemonstration teilzunehmen. „Es ist unerträglich, dass Rechtsextreme die Situation der Flüchtlinge missbrauchen“, sagte Kolat. Die wiederholten Protestaktionen gegen das in Marzahn geplante Flüchtlingsheim werden inzwischen in der Öffentlichkeit von Rechtsextremisten dominiert. Zur Demonstration am Sonnabend werden rund 1000 Menschen erwartet.
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