Viren als Biowaffen: „Wir sollten wirklich besorgt sein“
Das Frisieren von Viren ist nicht nur ein Risiko, weil Laborunfälle passieren könnten. Die Techniken und die Viren selbst könnten auch für die Entwicklung von Biowaffen geeignet sein.
Das Frisieren von Viren ist nicht nur ein Risiko, weil Laborunfälle passieren könnten. Die Techniken und die Viren selbst könnten auch für die Entwicklung von Biowaffen geeignet sein. Tatsächlich hat die ehemalige Sowjetunion zwischen 1972 und 1992 in mehreren Laboren, darunter „Vektor“ in Novosibirsk, an Viren wie Ebola, Marburg und Bakterien wie Anthrax und Pest gearbeitet. Bis zu 60 000 Menschen arbeiteten in russischen Programmen wie „Ferment“ oder „Faktor“ an dem Ziel, Mikroben infektiöser oder aggressiver zu machen. Im „Chimera“-Projekt wurden beispielsweise Gene aus dem Ebolavirus in Pockenviren eingesetzt. 1992 erklärte der damalige russische Präsident Boris Jelzin: „Die Sowjetunion hat die internationale Biowaffenkonvention BWC verletzt“ und ordnete an, das Programm zu beenden. „Das passierte aber nur teilweise“, sagt der Biowaffenexperte Raymund Zilinskas vom Monterey Institute für Internationale Studien in Kalifornien. „Wir wissen nicht, was dort passiert, und sollten angesichts der Korruption im Land wirklich besorgt sein.“ Anders als Jelzin behaupte der jetzige russische Präsident Wladimir Putin, dass die Sowjetunion nur defensive Forschung und Entwicklung betrieben und deshalb die Biowaffenkonvention nicht verletzt habe.
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