Humboldt-Jahr 2019: Wie Wissen wächst
Eine Hör-Ausstellung im Botanischen Garten zeigt Schätze aus dem Vermächtnis Alexander von Humboldts.
Er gilt als Universalgenie und zählt weltweit zu den berühmtesten Deutschen: Alexander von Humboldt erforschte auf seinen Entdeckungsreisen unter anderem die Natur Süd- und Mittelamerikas. Von seinen Expeditionen brachte er zahlreiche Pflanzen mit, von denen viele in den Sammlungen des Botanischen Gartens verwahrt werden. Zum 250sten Geburtstag des Naturforschers, der vor zwei Wochen begangen wurde, widmet sich eine Hör-Ausstellung im Botanischen Garten dem botanischen Vermächtnis des Forschungsreisenden. Sie trägt den Namen: „Wie Wissen Wächst. Alexander von Humboldt und die Wurzeln der Wissensproduktion“.
In zwölf Podcast-Hör-Einheiten können sich Besucherinnen und Besucher mit dem Denken und botanischen Wirken des Naturforschers auseinandersetzen. Jeder Podcast bezieht sich auf ein konkretes Objekt, das als Faksimile präsentiert wird und in der Ausstellung in die Hand genommen werden kann. Die Hör-Einheiten und Objekte haben meist konkreten Bezug zu Alexander von Humboldt: vom Herbarbeleg über Bücher, Bilder und Tagebucheinträge bis hin zu seinem Spazierstock.
Vorgestellt werden Pflanzenbelege, die Humboldt und sein Reisegefährte Aimé Bonpland gesammelt und beschrieben haben. Zu sehen ist auch der Eintrag von Alexander von Humboldt im sogenannten Album Amicorum Carl Ludwig Willdenows – des späteren Direktors des Berliner Botanischen Gartens – mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband.
Tausende Originale aus den Händen Alexander von Humboldts
Auch mit anderen Mitarbeitern des Gartens, etwa Karl Sigismund Kunth, arbeitete Humboldt bei der botanischen Auswertung seiner Amerikareise eng zusammen. Bis heute befinden sich Tausende Originalbelege der Pflanzen, die Humboldt auf seiner Amerikareise gesammelt hatte, im Berliner Herbarium sowie weitere wertvolle Originalobjekte in den Sammlungen des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin.
Abbildungen und Texte aus botanischen Prachtwerken und vieles mehr bilden den Ausgangspunkt für das Nachdenken und Nachhören darüber, wie daraus welches Wissen erwachsen konnte und kann. Die gemeinsam mit Jugendlichen produzierten Hör-Einheiten gehen der Frage nach, wie Humboldts Denkkonzepte die Wissensproduktion in der Botanik beeinflusst haben und wie sich das bis heute auf die Arbeitspraxis von Botanikerinnen und Botanikern auswirkt.
Die experimentelle Hör-Ausstellung ist vom 7. Oktober 2019 bis 29. März 2020 täglich von 9 bis 20 Uhr in einem Bauwagen am Hauptweg vor dem Kakteengewächshaus zu sehen (geschlossen nur am 24. Dezember). Die Eingänge befinden sich Königin-Luise-Straße (Bus 101, X83) und Unter den Eichen (Bus M48).
Der Text ist eine leicht modifizierte Version einer zugehörigen Pressemitteilung des Botanischen Gartens.