AhA: Warum kann man im Mondlicht Zeitung lesen?
Entscheidend ist nicht die Beleuchtungsstärke, sondern der Kontrast. Darum sind die schwarzen Buchstaben auf hellem Papier auch bei schwachem Licht zu erkennen.
Vermutlich kennen Sie Neil Armstrong. Aber haben Sie schon einmal von Alan Bean gehört? Er landete im November 1969 auf dem Mond, wenige Monate nach Armstrong. Es gibt keine Fernsehbilder von ihm und der Apollo-12-Mission. Denn als Bean die Fernsehkamera aufstellte, schwenkte er sie aus Versehen direkt in die Sonne. Der Sensor wurde sofort zerstört. Und bei der Landung auf der Erde wurde der Astronaut von einer herabfallenden Kamera so schwer getroffen, dass er bewusstlos niedersank. Trotz Filmriss ist ihm sein Weltraumausflug lebhaft in Erinnerung geblieben. Bean malt. In seinen Bildern fängt er das düstere Lichtspiel auf dem Mond ein. Dort sind alle Schatten rabenschwarz, da keine Lufthülle das Sonnenlicht streut und verteilt.
Die Erde besitzt eine Atmosphäre. Deshalb ist es bei uns tagsüber so hell. An Sonnentagen werden etwa 100 000 Lux gemessen. In einer sternenklaren Nacht bei Neumond sind es nur 0,001 Lux. Unsere Augen können sich der jeweiligen Lichtsituation auf verschiedene Weise anpassen: Schnell geht die Verengung oder Erweiterung der Pupillenöffnung. Länger dauert es, ehe sich die Empfindlichkeit der Lichtsinneszellen auf der Netzhaut ändert. Nachts schaltet das Auge außerdem vom Farbensehen mit den Zapfen auf das Schwarz-Weiß-Sehen mit den lichtempfindlicheren Stäbchen um.
Obwohl die Helligkeitsunterschiede zwischen Tag und Nacht enorm sind, können wir bei Vollmond mit etwa 0,25 Lux immer noch Zeitung lesen. Entscheidend dafür ist nicht die Beleuchtungsstärke selbst, sondern der Kontrast: Die schwarzen Lettern der Zeitung heben sich auch im schummrigen Mondlicht deutlich vom hellen Papier ab. Sterne dagegen sehen wir nur in nächtlicher Dunkelheit. Sie leuchten auch tagsüber, werden aber vom Licht der Sonne überstrahlt. Auf den Fotos der Apollo-Missionen sind trotz Finsternis keine Sterne zu sehen. Der Kontrastumfang der Filme war zu gering.
Thomas de Padova
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