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HRK: Wackelpartie bei Wahlen der Uni-Chefs

Droht die Wahl des neuen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu platzen? Offenbar fällt es allen drei Kandidaten schwer, eine Mehrheit zu finden, ist im Vorfeld der Wahl am Dienstag zu hören.

Droht die Wahl des neuen Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zu platzen? Offenbar fällt es allen drei Kandidaten schwer, eine Mehrheit zu finden, ist im Vorfeld der Wahl am Dienstag zu hören. Horst Hippler, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der prominenteste der Kandidaten, werde von den Fachhochschulen unisono abgelehnt, heißt es, und auch aus den Reihen der Unipräsidenten sind kritische Stimmen über ihn zu hören. Godehard Ruppert, Präsident der Uni Bamberg, gilt schon in seiner Position als Vorsitzender des Dachverbands der bayrischen Universitäten als umstritten und daher als wenig chancenreich. Und der dritte Kandidat, Lothar Zechlin, ehemaliger Präsident der Uni Duisburg-Essen, sei zu wenig bekannt für den Posten, heißt es.

Die Fachhochschul-Chefs hätten sich im Vorfeld darauf geeinigt, Hippler nicht zu wählen, ist zu hören. Er stehe für Elitenförderung und sei keinesfalls ein Freund der Fachhochschulen. So habe sich Hippler als ehemaliger Chef der Gruppe der führenden Technischen Universitäten „TU 9“ gegen ein Promotionsrecht der Fachhochschulen ausgesprochen und unterminiere die Bologna-Reform, indem er etwa den Titel Diplom-Ingenieur für Masterabsolventen fordere. Auch würde Hippler nicht die von den FHs gewünschte Richtung einer neuen Förderalismusreform mittragen: Wenn sich der Bund wieder stärker an der Finanzierung der Hochschulen beteilige, dürfe Geld nicht nur in Exzellenzprojekte fließen, sondern auch an kleine und mittlere Unis und FHs.

Würden die Universitäten mit ihren Stimmen Hippler dennoch gegen die FHs durchsetzen, wäre es das erste Mal, dass ein HRK-Präsident nicht von Unis und FHs gemeinsam getragen wird, heißt es. Mit mehreren Wahlgängen sei auf jeden Fall zu rechnen, entscheidend werde sein, ob sich Hippler das antun wolle.

Angesichts der Vorbehalte soll sich der HRK-Senat im März schon einmal für die Einsetzung einer Findungskommission ausgesprochen haben, um einen wirklich herausragenden und konsensfähigen Kandidaten zu suchen.

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