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Ein Mann geht durch die Tür eines Uni-Gebäudes.
© picture alliance / dpa

Wissenschaftlicher Nachwuchs: U 15 will keine Garantie auf Dauerstellen

Der Uni-Verbund U 15 warnt davor, dass die Personalplanung an Hochschulen staatlich „überreguliert“ werden könnte. Auch beim Tenure Track für alle Juniorprofessoren sind die Unis skeptisch.

Universitäten dürften ihren Nachwuchswissenschaftlern „keine Garantie absoluter Karrieresicherheit“ geben, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier von U 15. Der Interessenvertretung gehören bundesweit 15 nicht technische Universitäten mit medizinischen Fakultäten an, darunter die FU und die HU Berlin, die LMU München sowie die Uni Hamburg. Die Uni-Präsidenten begrüßen grundsätzlich die Pläne der Regierungskoalition zur Fortsetzung der Exzellenzinitiative und für eine Personaloffensive, mit der Karrieren in der Wissenschaft planbarer werden sollen. Die Unileitungen fühlen sich aber offenbar dadurch unter Druck gesetzt, dass der Bund mit neuen Wettbewerben Personalkonzepte honorieren will, die etwa zu deutlich mehr Dauerstellen führen.

"Keine hundertprozentige Daseinsvorsorge"

„Universitäten bieten keine hundertprozentige Daseinsfürsorge, sondern faire Chancen für die am besten Qualifizierten“, heißt es in dem U-15-Papier. Anders als Unternehmen bildeten Hochschulen ihr Personal „nicht in erster Linie für den Verbleib in der eigenen Einrichtung weiter“. So sollte die Personalstruktur im Mittelbau „durch ein gut ausbalanciertes Verhältnis zwischen Qualifikations- und Dauerstellen gekennzeichnet sein“. Damit jede Generation faire Chancen auf den Einstieg in Hochschulkarrieren habe, müsse es ausreichend viele befristete Stellen zur Promotion und zur Habilitation geben.

Bedenken äußert U 15 auch gegenüber Plänen von Union und SPD, ein neues Programm für Juniorprofessuren so aufzulegen, dass für diese nach sechs Jahren eine feste Professorenstelle bereitsteht, sofern ihre Arbeit positiv bewertet wird. Ein solcher Tenure Track dürfe „kein Automatismus“ sein, heißt es. Wohl aber könne das Verfahren „ein tragfähiger Baustein“ sein, um hochbegabte junge Wissenschaftler zu gewinnen und ihren Karriereweg abzusichern.

Statt kurzfristiger Wettbewerbe für die Finanzierung neuer Personalkonzepte wünschen sich die Unis eine langfristige Förderung – am besten durch eine höhere Grundfinanzierung.

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