Berliner Hochschulen: Studierende vor Warnstreik
Die GEW ruft alle studentischen Beschäftigten in Berlin zu einem eintägigem Ausstand am kommenden Dienstag auf. Grund sind die gescheiterten Tarifverhandlungen.
Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen sollen die studentischen Beschäftigten in Berlin am kommenden Dienstag in einen eintägigen Warnstreik treten. Dazu ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf. Für den Tag ist um 14 Uhr zudem eine Kundgebung auf dem Bebelplatz vor der Humboldt-Universität geplant. Man hoffe, dass die Universitäten als Arbeitgeber danach ein verbessertes Tarifangebot vorlegen, sagte ein GEW-Sprecher auf Anfrage. Sollte das nicht der Fall sein, wären weitere Streikaktionen wahrscheinlich.
GEW und Verdi hatten bereits vor Monaten den Tarifvertrag für studentische Beschäftigte gekündigt, womit der Weg für Streiks freigemacht wurde. Hintergrund ist, dass die Löhne für Studentische Beschäftigte in Berlin seit dem Jahr 2001 nicht erhöht worden sind. Der Stundensatz für studentische Beschäftigte beträgt 10,98 Euro, das Weihnachtsgeld hatten die Universitäten zudem 2004 abgeschafft. Die Gewerkschaften fordern jetzt einen Stundenlohn von 14 Euro.
Die TU hat ihre Löhne bereits angehoben
Das letzte Angebot der Arbeitgeber hatte im Dezember aber nur eine Anhebung auf 12,13 Euro für 2018, auf 12,35 Euro ab 2020 und 12,50 Euro ab 2022 vorgesehen, was die Gewerkschaften ablehnen. Sie werfen den Universitäten vor, diese würden nicht anerkennen, dass der Lohnstillstand von über 16 Jahren zu einem Reallohnverlust geführt hat. Auch seien die Unis nicht bereit, den Lohn an die Gehaltsentwicklung der anderen, hauptberuflich Beschäftigten anzukoppeln. Die Verhandlungsrunde im Dezember war die fünfte der laufenden Tarifverhandlungen.
Die TU hat bereits als Vorgriff auf einen neuen Tarifvertrag den Lohn für alle studentischen Beschäftigten auf 12,50 Euro erhöht. Für die Gewerkschaften zeigt das, dass „das Geld vorhanden ist“, wie es auf der GEW-Webseite heißt. An den Berliner Hochschulen gibt es rund 8000 studentische Beschäftigte.