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Keine optimalen Studienbedingungen: Studierende in MINT-Fächern schlecht betreut

Wer natur- oder ingenieurswissenschaftliche Fächer studiert, muss sich auf volle Seminare einstellen. Der Betreuungsschlüssel hat sich in den letzten Jahren teils drastisch verschlechtert.

In den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) hat sich die Betreuungsrelation erheblich verschlechtert. Wurden in den Ingenieurwisssenschaften im Jahr 2003 im Bundesdurchschnitt 15,6 Studierende von einem Wissenschaftler betreut, waren es 2012 bereits 22,4. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Berliner Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) hervor. Dieter Dohmen, Direktor des Instituts, sieht darin einen der Gründe für die hohe Zahl der Studienabbrüche in den Ingenieur- und Naturwissenschaften.

Pro Professor rund 20 Studenten

Besonders gravierend sei die Entwicklung an den Universitäten, wo sich aktuell 19,4 statt zehn Jahre zuvor elf Studierende einen Betreuer teilen. An den Fachhochschulen gab es einen Zuwachs von 3,1 Studierenden. Am schlechtesten seien die Zahlen an den Unis in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sowie an den FHs in Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dort kamen 2012 im Schnitt auf jeden Wissenschaftler über zehn Studierende mehr als 2003.

Leicht verschlechtert haben sich die Bedingungen auch in Mathematik und den Naturwissenschaften, dort betreut ein Dozent durchschnittlich 17 Studierende, 2003 waren es 15. In den anderen Fächergruppen hat sich die Betreuungsrelation etwas verbessert: So muss ein Wissenschaftler in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften statt früher 34 Studierende nur noch 29 unterrichten, in den Geistes- und Kulturwissenschaften sind es 24 statt 25.

Amory Burchard

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