zum Hauptinhalt
Essen, was auf den Tisch kommt. Das Mittagessen ist in vielen Kitas nicht ausgewogen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung.
© dpa

Gesunde Ernährung: Studie: Essen in Kitas ist oft ungesund

Es gibt zu viel Fleisch, zu wenig Obst und Gemüse - das geht aus einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung hervor. Deren Chef fordert nun bundesweite Standards.

Das Essen in deutschen Kitas ist zu selten ausgewogen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung hervor. Von fast 1100 Kindertagesstätten in allen Bundesländern gab nur ein Drittel der Einrichtungen an, sich bei der Essensauswahl an Standards wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu orientieren.

Nur in zwölf Prozent der Kitas bekommen die Kinder genügend Obst, nur 19 Prozent reichen laut Speiseplan ausreichend Salat oder Rohkost. Den DGE-Standard für Fisch halten nur 30 Prozent ein. Fleisch dagegen wird in rund 75 Prozent der Kitas zu häufig angeboten. Laut der Studie kostet ein Kita-Mittagessen im Schnitt 2,40 Euro, für eine ausgewogene Mahlzeit müssten es jedoch 4 Euro sein.

„Bund, Länder, Kommunen, Träger und Eltern müssen sich verbindlich über die Finanzierung einer ausgewogenen Mittagsmahlzeit verständigen, damit jedes Kind in der Kita gesund verpflegt werden kann“, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung. Er fordert, Essensstandards in einem Bundes-Kita-Gesetz festzulegen. Jährlich müssten bundesweit 1,8 Milliarden Euro ausgegeben werden, damit jedes Kita-Kind täglich ein ausgewogenes Mittagessen bekommen kann, geht aus der Studie „Is(s)t Kita gut?“ hervor. Das seien bis zu 750 Millionen Euro mehr als bisher.

Nach Angaben der Stiftung werden bundesweit 1,8 Millionen Kinder am Mittag in einer Kita verpflegt (Stand März 2013). Bei den unter drei Jahre alten Kindern seien es 80 Prozent, bei den älteren 60 Prozent. Je nach Bundesland gibt es große Unterschiede. In Ostdeutschland gehört das Mittagessen zum Standard. (dpa)

Zur Startseite