Hype um Stradivari und Co.: Starviolinisten erkennen alte Geigen nicht
Der Klang einer Stradivari ist legendär - wird im Blindtest aber nicht erkannt. Sechs von zehn Stargeigern würde lieber ein neues Instrument spielen.
Nichts geht über eine Stradivari oder eine del Gesù – solche Weisheiten über die Klangqualitäten von Violinen halten sich hartnäckig. Demnach sind die Instrumente der italienischen Meister aus dem 18. Jahrhundert viel besser als das, was heutzutage gefertigt wird. Mehrere Tests in den vergangenen Jahren haben die Einschätzung bereits widerlegt, doch ihre Aussagekraft wurde bezweifelt. Ein weiteres Gegenargument liefert jetzt ein Team um Claudia Fritz von der Pariser Sorbonne. Die Forscher baten zehn berühmte Soloviolinisten zum Blindtest. Auf die Frage, welches Instrument die Stargeiger für eine hypothetische Konzerttour anstelle ihres bisherigen einsetzen würden, wählten sechs von ihnen eine moderne Violine. Wie das Team im Fachmagazin „PNAS“ weiter berichtet, waren die namentlich nicht genannten Probanden auch nicht in der Lage, zuverlässig alte beziehungsweise moderne Instrumente als solche zu erkennen.
Die Künstler hatten zweimal 75 Minuten Zeit, um sechs alte (davon fünf Stradivari) und sechs neue Violinen zu testen. Sie spielten die Instrumente in einem Probenraum sowie in einem Konzertsaal und trugen stark verdunkelnde Brillen, damit sie die Geigen nicht sehen. Zudem waren die modernen Instrumente so bearbeitet, dass sie sich wie alte anfühlten. In beiden Testrunden bekam die moderne Geige mit der Nummer 5 die meisten Punkte. Für vier Solisten war sie die erste Wahl, für vier weitere die zweite Wahl.
Die Aufregung um alte Instrumente geht derweil weiter: Demnächst soll eine Bratsche von Stradivari versteigert werden. Experten rechnen mit einem Erlös von mehr als 45 Millionen Dollar.
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