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Der zweite Versuch ist geglückt: Die Astronauten sind Richtung ISS abgehoben.
© imago images/UPI Photo

„Geschichte ist geschrieben worden“: Start der SpaceX-Rakete „Falcon 9“ geglückt

Astronauten aus den USA sind auf dem Weg zur ISS. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hieß seine Kollegen schon via Twitter willkommen.

Nach knapp neunjähriger Pause sind erstmals wieder Astronauten von den USA aus zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley hoben am Samstag in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel mit einer „Falcon 9“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. „Wir sind abgehoben“, teilte die Nasa per Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Geschichte ist geschrieben worden.“

Nasa-Chef Jim Bridenstine sprach von einem „wundervollen Tag“. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hieß seine beiden Raumfahrer-Kollegen via Twitter „willkommen zurück im Weltraum“ und gratulierte SpaceX für die „solide Leistung“.

Einige Minuten nach dem Start landete die erste Raketenstufe erfolgreich aufrecht auf dem Schiff „Of Course I Still Love You“ (auf Deutsch etwa: Natürlich liebe ich dich noch) vor der US-Küste, wie das das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mitteilte.

Die Landung und Wiederverwendung von Raketenstufen und Raumkapseln ist ein wichtiger Teil der Strategie von SpaceX. Schon mehrfach gelangen Landungen von Raketenstufen auf Schiffen sowie auf Land. Die „Crew Dragon“-Raumkapsel mit den beiden US-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley an Bord trennte sich unterdessen erfolgreich von dem Rest der Rakete und machte sich alleine weiter auf den Weg zur ISS.

Am Sonntag sollen die beiden Astronauten an der ISS andocken (etwa 19 Stunden nach dem Start) und rund einen Monat bleiben. Es ist das erste Mal, dass mit SpaceX ein privates Raumfahrtunternehmen Astronauten zur ISS befördert. Ein erster Teststart war am Mittwoch wegen schlechter Wetterbedingungen rund eine Viertelstunde vor dem Start abgebrochen worden.

Auch vor dem zweiten Versuch hatten die Wetterbedingungen zunächst nur mäßig ausgesehen, dann hatten sich die Wolken aber rechtzeitig verzogen und das Kontrollzentrum gab grünes Licht: „Lasst uns diese Kerze anzünden!“ Es sei ihnen eine Ehre, sagte Behnken aus dem „Crew Dragon“ und zeigte gemeinsam mit Hurley die Daumen nach oben. „Wir werden aus dem Weltraum wieder mit euch sprechen.“ Weltweit war der mit „LaunchAmerica“ betitelte Test mit Spannung erwartet worden.

Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten „Crew Dragon“. SpaceX wurde vom Unternehmer Elon Musk gegründet und hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert. Wegen der Corona-Pandemie war der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida, wo normalerweise Besucher bei Starts zuschauen dürfen, stark eingeschränkt. US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence waren aber angereist.

[Mehr zum Thema: Wie Elon Musk aus dem Nichts ein weltweit führendes Raumfahrt-Unternehmen schuf]

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre „Atlantis“ zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

Es seien derzeit schwierige Zeiten für die USA, sagte Nasa-Chef Bridenstine. Er hoffe, sagte Bridenstine, dass der erfolgreiche Start „jedem die Möglichkeit gibt, über Menschlichkeit nachzudenken“. (dpa)

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