Rekord bei Studierenden in Deutschland: So viele wie nie sind eingeschrieben
An den Hochschulen in Deutschland sind so viele Studierende wie nie zuvor eingeschrieben. Auch Berlin meldet einen Rekord. Die Studienanfängerzahlen gehen dagegen bundesweit leicht zurück.
So viele Studierende wie nie zuvor sind in diesem Wintersemester an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Mit 2,69 Millionen Studierenden erhöhte sich die Zahl gegenüber dem vergangenen Wintersemester um weitere 81500 (plus 3,1 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Die Zahlen stiegen damit zum siebten Mal in Folge seit 2008/2009, als 1,94 Millionen Studierende eine Hochschule besuchten. Auch Berlin meldet mit 171 274 Studierenden einen neuen Rekord. Das sind rund 5000 mehr als im vergangenen Jahr (plus 3,2 Prozent). Besonders groß war der Zuwachs in Niedersachsen (plus 8,5 Prozent) und Hessen (plus 4,5 Prozent). Leicht gesunken sind die Zahlen dagegen in den ostdeutschen Ländern
Bundesweit weniger Erstsemester
Bundesweit begannen im Studienjahr 2014 allerdings etwas weniger Studienanfänger: 498 924, was einem Rückgang von 1,9 Prozent entspricht. Hier ergibt sich bei den Ländern ein gemischtes Bild. In Berlin starteten gegen den Bundestrend etwas mehr Erstsemester (32 028, plus 0,5 Prozent). Die Zahlen stiegen etwas kräftiger auch im Saarland, Niedersachsen und Sachsen, während sie in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern überdurchschnittlich sanken.
Die doppelten Abijahrgänge machen die Unis voll
Wie ist es zu erklären, dass die Gesamtzahl der Studierenden steigt, obwohl die Zahl der Anfänger zurückgeht? Die Statistiker erklären das mit den großen Kohorten der doppelten Abiturjahrgänge, die seit 2011 ein Studium aufgenommen haben und die immer noch an den Unis sind. „Die können nach so kurzer Zeit gar nicht mit dem Studium fertig sein“, sagt Thomas Feuerstein vom Statistischen Bundesamt. Und da der aktuelle Studienanfängerjahrgang immer noch sehr viel größer sei als frühere Kohorten, die jetzt die Hochschulen verlassen haben, ergebe sich insgesamt ein Plus.
Die Bildungsbeteiligung bleibt hoch
Ohnehin handelt es sich nur um einen leichten Rückgang bei den Studienanfängern. In absoluten Zahlen kamen 10 000 Erstsemester weniger an die Hochschulen. Die Zahl liegt damit zwar unter der von 2013 – aber über der von 2012, als immerhin aus dem bevölkerungsreichen Baden-Württemberg ein doppelter Jahrgang von den Schulen kam. Die Bildungsbeteiligung bleibt hoch, weil immer mehr Schüler Abitur machen, sagt Feuerstein. Und auch wenn die doppelten Abiturjahrgänge inzwischen in allen Ländern vorbei seien, würde man die Nachwirkungen spüren: Womöglich hätten viele nach der Schule ein Jahr überbrückt und würden erst jetzt studieren.