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Das Gehirn ist flexibler als gedacht. Bei Verletzungen können Gliazellen als Stammzellen fungieren und neue Nervenzellen hervorbringen.
© Reuters

Hirnforschung: Schering-Preis für Münchner Hirnforscherin

Magdalena Götz hat entdeckt, dass das Hirn nach Verletzungen durchaus in der Lage ist, neue Nervenzellen zu bilden. Dafür bekam die Münchner Forscherin jetzt den Schering-Preis.

Das Gehirn besteht aus Nervenzellen, und Gliazellen sind nur dazu da, sie wie Kitt zusammenzuhalten und zu stützen. So stand es in den Lehrbüchern, gleich neben dem Dogma, dass Nervenzellen im menschlichen Hirn nicht mehr nachwachsen können. Doch dann kam Magdalena Götz und fand heraus, dass Gliazellen als Stammzellen fungieren und frische Nervenzellen hervorbringen können, wenn das Gehirn verletzt oder erkrankt ist. Dafür verlieh die Schering-Stiftung der Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Münchner Helmholtzzentrum und Professorin am Lehrstuhl für Physiologische Genomik an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität am Dienstagabend den mit 50 000 Euro dotierten Schering-Preis. Götz’ Forschungen könnten dazu führen, dass der Verlust von Nervenzellen bei Patienten mit Alzheimer, Parkinson oder Multipler Sklerose ersetzt wird – wenn es der studierten Biologin und Philosophin gelingt, die Nachbildung neuer Nervenzellen medikamentös zu stimulieren.

Nachwuchspreis für Phosphatase-Forschung

Der Friedmund Neumann Nachwuchspreis ging dieses Jahr an Maja Köhn von den Europäischen Molekularbiologie Laboratorien in Heidelberg. Köhn erforscht Phosphatasen, also Enzyme, die Phosphatreste von Proteinen entfernen können. Bei der Signalübertragung in der Zelle spielt dieser Vorgang eine große Rolle, zum Beispiel bei der Entscheidung, ob sich eine Zelle selbst abtötet oder zur Krebszelle wird – weshalb Köhns Forschung zu neuen Medikamenten beitragen könnte.

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