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In der Einöde. Die Antennen sollen sehr schwache Radiosignale aus dem All empfangen. Je weiter die Anlagen von der Zivilisation entfernt sind, umso besser. Das Problem: Woher kommt der Strom für Antennen - und wie kommen die Daten zu den Computern der Forscher?
© AFP

Radioastronomie: Schavan gibt Zusage für Super-Teleskop

Das Square Kilometre Array (SKA) soll einmal Aufnahmen des Kosmos liefern, die um ein Vielfaches präziser sind als vorhandene Daten. Nachdem sich Deutschland lange Zeit zurückgehalten hat, erklärte Bundesforschungsministerin Annette Schavan jetzt, in das Projekt einsteigen zu wollen.

Zunächst werde Berlin der SKA-Organisation beitreten, die unter anderem für die Vorbereitungsphase zur Aufstellung der einzelnen Teleskope zuständig sei, sagte die CDU-Politikerin am Montag in Kapstadt. Auch eine „aktive finanzielle Partnerschaft“ bei dem Projekt sei nicht ausgeschlossen, sagte sie zum Start des „Deutsch-Südafrikanischen Jahres der Wissenschaft 2012/2013“. Noch sei aber eine Vollmitgliedschaft in der Organisation nicht vorgesehen.

Seit Monaten warten Forscher aus aller Welt auf den Beschluss über den künftigen Standort des auf 1,5 Milliarden Euro geschätzten Projekts. Im Rennen sind noch Australien und Südafrika. Bis Mitte Mai erwarte sie eine Entscheidung, sagte Südafrikas Wissenschaftsministerin Naledi Pandor. Stimmberechtigt sind die SKA-Mitgliedsländer China, Großbritannien, Italien, Kanada und die Niederlande. Mögliche Standort-Länder dürfen nicht mitstimmen.

Mithilfe von tausenden Radioteleskopen, die über eine große Fläche verteilt sind und zusammengeschaltet werden, wollen die Wissenschaftler das Universum mit bisher unerreichter Genauigkeit erforschen. Das SKA soll 50-mal sensitiver sein als die derzeit besten Radioteleskope und Daten bis zu 10 000-mal schneller verarbeiten. Geplanter Baubeginn ist 2016, vier Jahre später soll der erste Teil voll einsatzfähig sein, der zweite Mitte des nächsten Jahrzehnts. Ob dieser überhaupt gebaut werden wird, ist fraglich, denn der Teleskopverbund kann auch „mit halber Kraft“ betrieben werden. Das schmälert zwar die wissenschaftliche Ausbeute, bietet den beteiligten Staaten aber die Möglichkeit, das Projekt einigermaßen elegant zu verlassen. (mit dpa)

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