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Fledermäuse wie diese "Große Hufeisennase" beherbergen zahlreiche Viren, darunter auch das Sars-Virus, das 2002 auf den Menschen übersprang und 800 Todesfälle verursachte.
© Prof. emeritus Hans Schneider (Geyersberg)

Pandemieforschung: Sars-Virus kam aus einer Höhle in China

In der chinesischen Provinz Yunnan entdeckten Forscher Fledermäuse voller Sars-Viren, die 2003 hunderte Menschen töteten.

Fast 800 Menschen starben 2002 und 2003 an schweren Lungenentzündungen, dem „severe acute respiratory syndrome“ (Sars). Obwohl Forscher den Auslöser, einen zuvor unbekannten Virusstamm vom Typ Coronavirus, schnell identifizierten, blieb lange unklar, woher die Erreger stammten. Nach Jahren der Suche ist die Sars-Quelle nun entdeckt: Fledermäuse in einer Höhle in der chinesischen Provinz Yunnan.

Die Fledermäuse beherbergen alle Virusteile für eine erneute Epidemie

Schon länger standen Hufeisennasen-Fledermäuse und Schleichkatzen im Verdacht, Überträger der Viren zu sein. In beiden hatten verschiedene Forschergruppen Sars-ähnliche Viren entdeckt. Allerdings fehlte diesen Viren ein für die Infektion menschlicher Zellen wichtiger Bestandteil, ein Protein.

Virologen vom chinesischen Wuhan Institute of Virology, Shi Zheng-Li und Cui Jie, untersuchten daraufhin Tausende von Hufeisen-Fledermäusen in Kolonien in ganz China. In einer Höhle in Yunnan fanden sie Viren, die Sars am ähnlichsten waren. Fünf Jahre lang analysierten sie Kotproben und sequenzierten das Erbgut von 15 Virenstämmen. Sie kamen zu dem Schluss, dass diese 15 Erregertypen alle Gene enthalten, aus denen das Sars-Virus bestand, das 2002 die Epidemie auslöste.

Offenbar vermischt sich das Erbgut verschiedener Viren in infizierten Fledermäusen häufig, so dass ständig neue Varianten entstehen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Plos Pathogens". Die Forscher warnen ausdrücklich davor, dass so auch ein neues für Menschen infektiöses Sars-Virus entstehen könnte. Das nächste Dorf liege nur einen Kilometer entfernt.

Weit gereiste Viren

Wie genau die Viren aus der Höhle im Südwesten der Provinz in den Südosten nach Guangdong gekommen sind, wo es 2002 zu den ersten Sars-Fällen gekommen war, bleibt ein Rätsel. Um ein erneutes Überspringen auf den Menschen zu verhindern, müssten Maßnahmen gegen den Verkauf und Verzehr von Wildtieren ebenso verschärft werden wie der Naturschutz.

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