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Herkulesaufgabe. Verkohlte Papyrusrollen Herculaneums werden mit einem neuen Röntgenverfahren entziffert.
© IMAGO

Verbrannte Papyrusrollen: Röntgenverfahren macht Buchstaben sichtbar

Beim Ausbruch des Vesuv wurden zahlreiche Schriften einer Bibliothek in Herculaneum beschädigt. Nun können sie wieder lesbar gemacht werden.

Papyrusrollen, die 79 nach Christus beim Ausbruch des Vesuvs verbrannten, können jetzt mit einer speziellen Röntgentechnik entziffert werden. Die Schriften stammen aus der Bibliothek „Villa dei Papiri“ in Herculaneum, das wie Pompeji bei dem Vulkanausbruch verschüttet wurde. In der Bibliothek, die Julius Caesars Schwiegervater gehört haben soll, wurden zahlreiche Schriften aus der Zeit des griechischen Philosophen Epikur gefunden. Sie sind so empfindlich, dass sie nicht aufgerollt werden können, ohne zu zerfallen.

Eine Forschergruppe um Vito Mocella vom Institut für Mikroelektronik und Mikrosysteme in Neapel nutzte jetzt die „Phasenkontrast“-Röntgentechnik, um Buchstaben zu entziffern, ohne die Rollen zu öffnen. Das Verfahren nutzt die Brechung der Röntgenstrahlen beim Durchtritt durch ein Objekt und nicht die Abschwächung (Absorption) wie beim herkömmlichen Röntgen. So lässt sich die antike, auf Kohle basierende Tinte besser von dem verkohlten Papier unterscheiden. In Zukunft könnten so Texte teilweise gelesen und somit das Wissen über die altgriechische Literatur und Philosophie gefördert werden, schreiben die Forscher im Fachblatt „Nature Communications“. Allerdings seien viele Schriften so komplex gerollt, dass bisher nur einige Buchstaben erkennbar seien. (dpa)

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