Synchrotron: Rennstrecke für Elektronen
Israel, Jordanien, Ägypten, Iran, Palästina, Türkei, Bahrain und Zypern haben gemeinsam den Elektronenspeicherring "Sesame" gebaut.
In einem Elektronenspeicherring (Synchrotron) werden Pakete von Elektronen in einem Vakuum fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und von Magneten auf einer Ringbahn gehalten. Dabei geben die Elektronen je nach Geschwindigkeit und magnetischer Ablenkung elektromagnetische Strahlung ab, die über Strahlenkanäle („Beamlines“) aus optischen Linsen, Spiegeln oder anderen Instrumenten aus dem Ring geführt wird. Den Forschern steht das Licht dann für biologische, physikalische oder medizinische Experimente zur Verfügung. Das Wellenlängenspektrum reicht von Infrarotlicht bis zu harter Röntgenstrahlung, mit denen Zellen, archäologische Objekte, Bodenproben oder neuartige Materialien untersucht werden können.
Zunächst zwei, später vier solcher Strahllinien stellt Sesame, das insgesamt 90 Millionen Euro gekostet hat, den Forschern zur Verfügung. Platz wäre für bis zu sieben, für die das Geld aber noch fehlt.
Die für Sesame benötigte Energie stammt aus einer Solaranlage, die Jordanien für sieben Millionen Euro bauen ließ. Damit ist Sesame der einzige der weltweit 60 Beschleuniger, der mit erneuerbaren Energien betrieben wird.