Experten zu Lockerungen: Nicht ohne die Maske
Die Politik will die Corona-Maßnahmen möglichst schnell lockern, dafür wurde ein Stufenplan festgelegt. Was die Wissenschaft zu Lockerungen sagt.
Angesichts rückläufiger Inzidenzen und weniger Patienten mit Omikron auf Intensivstationen hält die Virologin Sandra Ciesek Lockerungen der Corona-Maßnahmen für möglich. Man dürfe nun nicht leichtfertig Maßnahmen aufrechterhalten, wenn sie nicht unbedingt nötig seien, sagte sie im NDR-Podcast. Dennoch rät sie zur Vorsicht und Geduld.
„Wenn man jetzt von heute auf morgen alle Maßnahmen fallen lassen würde, würde es deutlich länger dauern, bis die Inzidenzen wieder fallen“, sagte Ciesek. Es könnte sogar wieder ein Anstieg drohen. Dies sei besonders gefährlich für Menschen ohne ausreichenden Immunschutz und Kinder, für die es noch keine Impfung gibt.
In Dänemark mehr Todesfälle nach Lockerungen
Das Beispiel Dänemark zeige, dass dort nach den weitreichenden Lockerungen seit Januar wieder mehr Menschen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus kommen, auch steige die Zahl der Todesfälle. Eine vergleichbare Entwicklung sei auch in Deutschland möglich. Daher sollte nur vorsichtig und schrittweise geöffnet werden.
„Letztlich zeigt sich auch in Dänemark: Wenn die Infektionszahlen so stark ansteigen, dann steigen auch die schweren Fälle und die Todesfälle an.“ Trotz Lockerungen sollten verschiedene Maßnahmen vorerst beibehalten werden, je nach regionaler Entwicklung. Für die Schulen empfiehlt die Virologin, die Beschränkungen für eine Übergangszeit je nach lokalem Geschehen bis Mitte März beizubehalten.
Epidemiologe: Lockerung der 2G-Regel aktuell riskant
Wichtig sei vor allem das sachgemäße Tragen von FFP2-Masken. „Maskentragen sollten wir noch mindestens bis zum vollständigen Abklingen der Omikron-Welle beibehalten“, sagte der Epidemiologe Timo Ulrichs. Virologin Isabella Eckerle sieht das ähnlich. „Ich bin vorsichtig positiv bezüglich der Lockerungen in den nächsten Wochen“, schrieb sie auf Twitter. Mit massiven Lockerungen sollte man aber bis zum Frühling warten: „Unbedingt jedoch: Masken beibehalten!“
Eine Lockerung der 2G-Regel zum jetzigen Zeitpunkt hält der Epidemiologe Ulrichs für riskant. „Weil wir noch nicht abschätzen können, wie sich das auf eine Omikron-Verbreitung und zeitversetzt auf die Einweisungen ungeimpfter Infizierter und Erkrankter in den Krankenhäusern auswirken würde.“
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck plädiert für einen Sommer- und Winter-Modus der Maßnahmen: In der warmen Jahreszeit könne auf sie inklusive Maskenpflicht verzichtet werden, im Herbst und Winter nicht.
Die Pandemie ist nicht vorbei
Sandra Ciesek warnt aber davor, sich von den positiven Entwicklungen und Lockerungen in die Irre führen zu lassen. Modelle der britischen Scientific Advisory Group for Emergencies (SAGE) würden zeigen, dass Covid-19 in naher Zukunft nicht verschwinden, sondern fester Bestandteil unseres Lebens bleiben werde. Impfungen hätten daher aus medizinischer Sicht eine Schlüsselrolle, so Ciesek.
Sie sagte dazu, dass ein Kreislauf aus Virusvarianten und immer neuen Infektionswellen drohe, falls die Impflücken nicht geschlossen wird. „Mit Omikron ist die Pandemie nicht vorbei.“
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