Niedersachsen: Abkehr vom Turboabi: Neunjähriges Gymnasium für alle ab 2015
Niedersachsen will sich als erstes Bundesland komplett vom Turboabi nach 12 Jahren verabschieden. Ab 2015 sollen alle Gymnasium wieder in das G 9 einsteigen. Leistungsstarken Schüler bleibt die Möglichkeit, zu springen.
Niedersachsen verabschiedet sich komplett vom Abitur nach acht Jahren Gymnasium. Auf Teillösungen oder Wahlmöglichkeiten wie etwa in Hessen, wo die örtlichen Schulträger zwischen einer acht- und neunjährigen Gymnasialzeit entscheiden können, will sich die rot-grüne Landesregierung nicht einlassen. „Wir entlasten Schüler, Eltern und Lehrkräfte und sichern gleichzeitig die hohe Qualität des niedersächsischen Abiturs“, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) am Donnerstag in Hannover. Ein freiwilliges, individuelles Überspringen einzelner Klassen sei aber weiter möglich. Bis zu einem Viertel der Gymnasiasten könnten davon Gebrauch machen. Dennoch lehnte Heiligenstadt spezielle Sprinter-Klassen für leistungsstarke Schüler ab. Diese Parallelität sei nicht nur deutlich teuer und logistisch schwer zu bewerkstelligen. Die Schüler müssten sich dann auch frühzeitig festlegen, spätestens bis zum Ende der 9. Klasse. Beim individuellen Springen könnten die Schüler dagegen flexibler entscheiden.
Ab dem Schuljahr 2015/16 steigen alle 260 Gymnasien des Landes wieder in das G 9 ein – und zwar in den Jahrgängen fünf bis acht. Schüler, die derzeit die 6. Klasse besuchen, machen also im Frühjahr 2021 ihr Abitur. Für Gymnasiasten aus den gegenwärtigen 7. und höheren Klassen bleibt es beim G 8. Sie sollen zusätzliche Förderstunden erhalten, weniger Pflichtkurse besuchen und weniger Klausuren schreiben. In den G-9-Klassen wird künftig die wöchentliche Pflichtstundenzahl auf 30 begrenzt. „Das bedeutet zunächst weniger Stress, und durch das zusätzliche Jahr bleibt mehr Zeit zum Lernen“, meinte die Ministerin. Lehrer- und Elternverbände sowie die Metall-Arbeitgeber begrüßten die Pläne, von der schwarz-gelben Opposition kam verhaltenes Lob.
Peter Mlodoch
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