Erdbegleiter: Mond und Erde gleichen sich geochemisch
Der Mond besteht zum großen Teil aus Material der Erde. Das schließt ein US-Schweizer Forscherteam aus der Analyse von Mondgestein.
Der Mond besteht zum großen Teil aus Material der Erde. Das schließt ein US-Schweizer Forscherteam aus der Analyse von Mondgestein. Der Mond ist demnach ein geochemischer Zwilling der Erde, wie die Wissenschaftler um Junjun Zhang von der Universität Chicago im Fachjournal „Nature Geoscience“ schreiben. Bislang war angenommen worden, die Erde sei durch die Kollision eines marsgroßen Objekts namens Theia mit der jungen Erde entstanden.
Die Forscher hatten die Häufigkeit zweier Varianten (Isotope) des Metalls Titan in Mondproben untersucht. Dabei zeigte sich, dass das Verhältnis von Titan-50 zu Titan-47 im Mondgestein um nicht mehr als 0,0004 Prozent von der Verteilung in der Erdkruste abweicht. Wenn der Mond durch einen Einschlag entstanden wäre, sollte er zu mindestens 40 Prozent aus dem Material von Theia bestehen, und seine Isotopenverhältnisse sollten sich deutlich von den irdischen unterscheiden. Denn es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass Theia exakt dieselbe chemische Zusammensetzung besaß wie die Erde.
Die Untersuchung ist nicht der erste Hinweis auf die geochemische Ähnlichkeit zwischen Erde und Mond: Auch bei Sauerstoff, Silizium, Chrom und Wolfram gleichen sich die Isotopenverhältnisse, wie Matthias Meier von der schwedischen Universität Lund in einem Begleitartikel in „Nature Geoscience“ betont. Die Werte der drei letzteren Elemente ließen sich jedoch mit der Einschlagtheorie in Einklang bringen. (dpa)
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