Bildungsexpansion: Mehr Schüler machen Abi
Die Zahl der Studienberechtigten wächst weiter. Jusos und Grüne fordern mehr Studienplätze
Die Zahl der Abiturienten ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Damit drängen weiter mehr Studierwillige an die Hochschulen. 2013 haben nach Zahlen, die das Statistische Bundesamt am Donnerstag veröffentlichte, rund 370 600 Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Hochschulreife erworben. Das waren 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Zählt man die Fachabiturienten dazu, erwarben 477100 junge Menschen eine Studienberechtigung.
In den beiden Bundesländern mit doppelten Abiturjahrgängen aufgrund der verkürzten Gymnasialzeit (G8) stiegen die Zahlen besonders stark, in Nordrhein-Westfalen um 47,3 Prozent und in Hessen um 26,9 Prozent. In Berlin, wo der doppelte Jahrgang schon 2012 die Schulen verließ, sank die Anzahl der Abiturienten um 27,2 Prozent, ähnlich war es in Baden-Württemberg, Bremen und Brandenburg.
Zu den Ländern, in denen die Zahl der Hochschulberechtigten ohne Doppeljahrgang stieg, gehören Sachsen (plus 5,5 Prozent), Hamburg (plus 4,7 Prozent) und Rheinland-Pfalz (plus 3,4 Prozent). Leicht gesunken sind die Zahlen unter anderem in Sachsen-Anhalt (minus 4,4 Prozent) und Schleswig-Holstein (minus 2,9 Prozent).
Angesichts der insgesamt steigenden Zahlen warnen die Juso-Hochschulgruppen vor einer Überlastung der Hochschulen. Es müssten dringend mehr Studienplätze geschaffen werden, forderte Philip Kroner, Mitglied im Bundesvorstand. Gleichzeitig müsse aber auch in die Qualität der Lehre investiert werden, dies sollten Bund und Länder bei den anstehenden Verhandlungen um die dritte Phase des Hochschulpakts berücksichtigen. „Mehr Studierende brauchen auch mehr Mensa- und Wohnheimplätze, Beratungsstellen sowie neue Lernmaterialien“, erklärte Kroner. Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, forderte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) auf, zügig eine Bafög-Novelle vorzulegen, die mehr Studierende unterstützt.