Zoologie: Lonesome George wird womöglich doch nicht Vater
Aus Eiern, die zwei Weibchen im Gehege der Riesenschildkröte legten, werden wahrscheinlich kein Nachwuchs schlüpfen.
Lonesome George, die einzig überlebende Riesenschildkröte auf der Galapagosinsel Pinta, scheint noch einige Zeit länger einsam zu bleiben. Eier, die zwei Weibchen, die sein Gehege teilen, gelegt hatten, scheinen nicht fruchtbar zu sein, sagt ein Sprecher des Galapagos Nationalparks.
Die Weibchen, die Georges Gehege in der Charles Darwin Research Station beinahe zwanzig Jahre lang teilten, gehören zu einer anderen, jedoch eng verwandten Spezies. Nach Jahren der Zurückhaltung hinsichtlich Fortpflanzung überraschten sie Wissenschaftler während des Sommers, indem sie Nester bauten und diese zum ersten Mal mit Eiern füllten (s. Wird Lonesome George doch noch Vater?). Man hoffte, sie hätten sich mit George gepaart und er würde Vater.
Parkwächter konnten 16 Eier einsammeln und in einen Inkubator legen, auch wenn drei frühzeitig als zerstört angesehen wurden. Die übrigen 13 Eier sollten diese Woche reif zum Schlüpfen sein, eine kürzliche Inspektion lässt jedoch annehmen, dass dies nicht der Fall sein wird. Die meisten haben signifikant Gewicht verloren, sagt Freddy Villalva, einer der Parkwächter. Ein Ei, das 127 Gramm wog, als es am 4. August in den Inkubator kam, wiegt nun nur noch 82 Gramm - ein Verlust von 35 Prozent.
Knapp daneben ist auch vorbei?
Auch wenn das Gewicht von Schildkröteneiern während des Brütens schwanken kann, ist ein solch extremer Gewichtsverlust kein gutes Zeichen, erklärt Tobias Uller, Zoologe an der University of Oxford. "Ein Wasserverlust von 35 % hört sich für mich extrem an und legt nahe, dass etwas nicht in Ordnung ist, insbesondere, da die Inkubationsbedingungen im Labor optimal sein sollten."
Justin Gerlach, wissenschaftlicher Koordinator des Nature Protection Trust der Seychellen, stimmt dem zu. "Eine Veränderung von 10 % wäre bei einem fruchtbaren Ei keine Überraschung", sagt er, aber "35% ist zu viel, um lebensfähig zu sein". Zusätzlich zum Gewichtsverlust wachsen auf etlichen der Eierschalen Pilze. Das geschieht nur, wenn ein Ei zerbrochen ist und weist darauf hin, dass der Inhalt modert, erklärt Gerlach.
Die Gründe für diesen jüngsten Rückschlag bleiben unklar, auch wenn Georges bisheriges Paarungsverhalten nahe legt, dass er sich entweder nicht mit den Weibchen gepaart hat oder, falls doch, nicht in der Lage war, lebensfähige Spermien weiterzugeben.
Trotz dieser schlechten Nachrichten glaubt Villalva, dass 20 % der Eier gesund genug sein könnten, um zu schlüpfen. Toni Darton vom Galapagos Conservation Trust bleibt ebenfalls optimistisch. "Die weltweite Begeisterung über den Fund der Eier in seinem Gehege zeigt, welch wichtige Ikone des Naturschutzes Lonesome George ist", sagt sie. "Wir werden in den nächsten Wochen einfach weiter die Daumen drücken müssen."
Dieser Artikel wurde erstmals am 11.11.2008 bei news@nature.com veröffentlicht. doi: 10.1038/news.2008.1221. Übersetzung: Sonja Hinte. © 2007, Macmillan Publishers Ltd
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