CHE-Ranking 2018: Licht und Schatten an Berliner Unis
In der Lehre sind nicht alle Studierenden an den Berliner Hochschulen zufrieden - aber es gibt auch sehr gut bewertete Fächer. Das zeigen die Ergebnisse des neuen CHE-Rankings.
Die angehenden Politologen an der FU sind sehr zufrieden mit dem Lehrangebot, die Charité schneidet sehr gut in der Forschung ab. Das sind aus Berliner Sicht Höhepunkte des aktuellen Rankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), das an diesem Dienstag im „Zeit Studienführer“ veröffentlicht wird (8,95 Euro im Handel oder online hier). Insgesamt schneiden die Hochschulen der Region gemischt ab - in der Lehre landen sie oft auch im Mittelfeld.
Das Ranking will einen Überblick über 30 Fächer an 300 Hochschulen geben.13 Fächer wurden dieses Jahr neu bewertet, darunter Medizin und Politologie. Studierende werden dafür zur Lehre befragt (etwa über die Studiensituation), ebenso fließen Daten zur Forschung oder zur Zahl der Abschlüsse ein. Ausgewiesen werden die Hochschulen nicht in der Art einer Bundesliga-Tabelle, sondern in jeder bewerteten Kategorie in drei Gruppen (Spitze, Mittelfeld, Schlussgruppe).
Hier ausgewählte Resultate:
MEDIZIN
Heidelberg, Lübeck und Aachen: Das sind die Standorte, deren Studierende durchweg positive Urteile fällen. Ausgerechnet zu Berlin lässt sich wenig sagen. Zwar veröffentlichen die Charité-Mediziner überdurchschnittlich viele Forschungsarbeiten. Aber weil nicht genügend Charité-Studierende an der Umfrage teilnahmen, fehlen deren Urteile. Die Fakultät sei überlastet gewesen und habe die Umfrage daher nicht unterstützen können, heißt es beim CHE – um einen Boykott, wie öfters schon anderswo geschehen, handele es sich aber nicht.
ZAHNMEDIZIN
Die Studierenden an der Uni Regensburg sind am zufriedensten: Nur hier gibt es durchweg positive Bewertungen. Auffällig ist, dass an vielen Standorten die Studierenden eher kritisch sind. Auch an der Charité gab es in letzter Zeit Knatsch: Studierende beschwerten sich über zu hohe und intransparente Anforderungen, über mangelnde Betreuung und Schikane durch Lehrende. Wegen mangelnden Rücklaufs fehlen im Ranking allerdings auch für die Zahnmedizin die Studierenden-Beurteilungen für Berlin. Sehr gut schneidet die Charité erneut bei den Forschungs-Publikationen ab.
POLITOLOGIE
An der FU wird die Lehre ziemlich gut bewertet, an der HU eher mittelmäßig. So loben die FU-Studierenden die Vielfalt des Lehrangebots, auch machen überdurchschnittlich viele ihren Abschluss in Regelstudienzeit plus einem Semester. Im Mittelfeld platziert ist die FU bei der allgemeinen Studiensituation und beim Wissenschaftsbezug des Studiums. Die HU-Studierenden kritisieren ihre Studiensituation und das Lehrangebot: Bei beidem liegt die Uni in der Schlussgruppe (ins Mittelfeld kommt sie bei den Abschlüssen und dem Wissenschaftsbezug). Die Uni Potsdam schneidet ebenfalls gemischt ab.
PHARMAZIE
In Berlin kann man das Fach nur an der FU studieren. Dort heben die Studierenden hervor, dass ihnen viele gut ausgestattete Labore zur Verfügung stehen. Sie absolvieren ihr Studium überdurchschnittlich schnell – und das, obwohl sie sich gar nicht gut betreut fühlen. Die meisten positiven Bewertungen erhält Heidelberg, die meisten negativen Freiburg.
INFORMATIK
Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut ist mit Karlsruhe, Aachen, Saarbrücken und München an der Spitze: Alle bekommen durchgehend Bestnoten. Genauso gut steht bei den FHs die Technische Hochschule Brandenburg da. Nicht ganz so euphorisch sind die Studierenden an den anderen Unis und an den FHs der Region. Einige Beispiele: Die HU landet durchgehend in der Mittelgruppe, die FU bei der allgemeinen Studiensituation sogar am Schluss. Dort befindet sich in mehreren Kategorien auch die TU. Dabei ist am Anfang des Studiums noch alles in Ordnung: In der Studieneingangsphase fühlen sich die TU-Erstsemester sehr gut unterstützt.