zum Hauptinhalt
Alexander von Humboldt 1806: Gemälde von Friedrich Georg Weitsch.
© Wikipedia

Humboldt-Jahr 2019: Kritik an Sklaverei und Naturzerstörung

Dieser Mann geht alle an: 13 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen rufen für 2019 das "Alexander-von-Humboldt-Jahr" aus.

Alexander von Humboldt war ein genialer Netzwerker – und er ist es auch noch posthum. Jedenfalls ist es ihm 159 Jahre nach seinem Tod gelungen, dreizehn Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen zusammenzubringen, die alle gemeinsam dazu ansetzen, das große Jubiläum zu feiern, Humboldts 250. Geburtstag im September kommenden Jahres. Ein ganzes „Humboldt-Jahr“ haben die beteiligten Institutionen ausgerufen, und eine Vorhersage fällt leicht: Am Ende des Jahres 2019 wird es kaum einen Berliner geben, der nicht irgendwie mit Alexander von Humboldt in Berührung gekommen ist.

Spazierstock, Steine, Kosmos-Vorträge: lauter Bezüge zu Humboldt

Bereits jetzt kann man sich einen Überblick über das Programm des Humboldt-Jahres verschaffen, das noch kontinuierlich erweitert wird. Über die Veranstaltungen und Partner informiert die Plattform www.avhumboldt250.de. Dass das Netzwerken und die Zusammenarbeit rund um Alexander von Humboldt den 13 Institutionen Spaß macht, wurde kürzlich bei der Vorstellung der Webseite in der Brasserie am Gendarmenmarkt deutlich: Denn jede und jeder hat einen Bezug zu Humboldt. Sei es das Naturkundemuseum, das rund 1000 Steine und Mineralien besitzt, die Alexander von seinen Reisen mitbrachte; die Leopoldina, deren Mitglied Alexander bereits mit 23 Jahren wurde; das Botanische Museum, das neben Pflanzenproben auch seinen Original-Spazierstock hat; das Stadtmuseum, das im Knoblauchhaus sein Totenbett zeigt; oder die Humboldt-Universität, in deren Gebäude er einen Teil seiner „Kosmos“-Vorlesungen hielt.

Zu den Partnern mit Humboldt-Bezug gehören auch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Humboldt Forum, die Staatsbibliothek zu Berlin, die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die Uni Potsdam, das Ibero-Amerikanische Institut, das Deutsche Historische Museum, das Ende 2019 eine Ausstellung zu beiden Brüdern eröffnen wird, und die Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Humboldt warnte vor Raubbau an der Natur

Wie deren Generalsekretär Enno Aufderheide sagte, geht es darum, dasjenige an Humboldts Leben und Werk herauszuarbeiten, was uns heute Denkanstöße gibt. „Humboldt ist aktueller denn je. Seine Themen – etwa die Kritik an der Sklaverei und der Behandlung anderer Völker durch die Europäer, seine Warnungen vor dem Raubbau an der Natur, sie gehen uns heute ganz unmittelbar an.“

Die Aktivitäten finden vor allem im Raum Berlin-Brandenburg statt, da die meisten Institutionen hier residieren und Alexander Berliner war. Aber mit Bezug zur Welt: Das Auswärtige Amt plant Veranstaltungen in Lateinamerika. Dort hat sich der Weltbürger Humboldt am wohlsten gefühlt, dort hat sein Name noch immer einen besonderen Klang.

Zur Startseite