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Darm von innen
© dpa

Menschen im Norden haben andere Darmkeime: Kaltes Klima, mehr dick machende Bakterien

Die menschliche Darmflora könnte je nach Klimazone variieren. Bei Menschen aus kälteren Regionen haben Forscher im Durchschnitt mehr Bakterien gefunden, die ein höheres Gewicht verursachen.

Das berichten amerikanische Forscher im Fachblatt „Biology Letters“. Aus evolutionärer Sicht ergebe das Sinn: Lebewesen mit höherem Gewicht geht prozentual weniger Wärme verloren, weil bei ihnen das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen günstiger ist.

Taichi Suzuki von der Universität von Kalifornien in Berkeley und sein Kollege Michael Worobey hatten die Daten von 1020 Probanden aus 23 Ländern sechs zurückliegender Studien berücksichtigt. Im Fokus standen dabei zwei Bakterienstämme im menschlichen Darm, die das Gewicht eines Menschen mitbestimmen: Firmicutes und Bacteroidetes. Studien hatten zuvor gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für krankhaftes Übergewicht mit steigendem Anteil von Firmicutes- und schwindendem Anteil von Bacteroidetes-Bakterien zunimmt.

Bei der Datenanalyse fanden die Forscher einen Zusammenhang zwischen Breitengrad des jeweiligen Wohnortes und Firmicutes-Anteil. Je kühler die Wohnregion eines Probanden, desto mehr der winzigen „Dickmacher“ hatte er im Mittel im Verdauungstrakt. Der Anteil an Bacteroidetes sank, wenn auch nicht in gleicher Stärke.

Die sehr effektiven Firmicutes können fast alle Nahrungsbestandteile in nahrhafte Zucker- und Fettmoleküle umwandeln. Selbst Ballaststoffe werden fast vollständig genutzt. In der Folge legen Menschen mit höherem Firmicutes-Anteil im Darm eher an Gewicht zu, erläutern die Wissenschaftler. „Die effektive Fettverbrennung und die Umwandlung von Nährstoffen ist für Bewohner kälterer Regionen wichtiger als in wärmeren Klimazonen.“ dpa

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