Wohnungsnot: In Unistädten fehlen billige Unterkünfte
Bei der Schaffung von preiswertem Wohnraum für Studierenden sieht Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor allem „die Länder in der Pflicht“. Jetzt wird unter anderem darüber nachgedacht, nicht mehr benötigte Kasernen zu Studentenwohnungen umzubauen.
Bei der Schaffung von preiswertem Wohnraum für Studenten sieht Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor allem „die Länder in der Pflicht“. Gleichwohl wolle sich der Bund „nicht wegducken“, sicherte Ramsauer bei einem Runden Tisch zur studentischen Wohnungsnot am Dienstag in Berlin zu. Beschlüsse blieben bei dem Treffen mit Vertretern der Länder, der Kommunen, der Wohnungswirtschaft und des Studentenwerkes aber aus. Bis zu einem zweiten Treffen im Frühjahr will Ramsauer verschiedene Vorschläge prüfen lassen.
Auf die Forderung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) nach Neuauflage eines Bund-Länder-Programmes mit Zuschüssen zum Bau von preiswerten Wohnheimplätzen ging Ramsauer nicht ein. Vor allem für Erstsemester werden nach DSW-Angaben mindestens 25 000 Plätze zusätzlich benötigt. Ramsauer geht davon aus, dass in Unistädten 70 000 bezahlbare Unterkünfte für Studierende fehlen. Verschiedene Vorschläge sollen nun geprüft werden, unter anderem der weitere Umbau von nicht mehr benötigten Kasernen, die Nutzung von Bundesliegenschaften zum Bau von Studentenwohnungen, zinsgünstige Kredite der staatlichen Förderbank KfW und auch die „Mobilisierung von Privatengagement“. Man müsse die Defizite „Stück für Stück abbauen“, sagte Ramsauer.
„Studierende brauchen warme Wohnungen statt warmer Worte“, sagte die Vertreterin des studentischen Dachverbandes „fzs“, Katharina Mahrt, nach dem Treffen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sprach von einem „ersten Schritt in die richtige Richtung“. Der Runde Tisch sei dann ein Erfolg, „wenn er zum zwingend erforderlichen Bund-Länder-Programm führt“. Der SPD-Wohnungsbaupolitiker Sören Bartol sprach von einer „Show-Veranstaltung“ Ramsauers. Einen Bundestagsantrag der SPD zur Stärkung der sozialen Infrastruktur in Hochschulstädten habe die Koalition erst im Februar „abgebügelt“.
(dpa)