Digitalisierung: Im Rennen um das nationale „Internet-Institut“
Gelingt es Berlin nach dem Start des Einstein-Zentrums auch noch, das „Deutsche Internet-Institut“ in die Stadt zu holen? Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, nachdem der Berliner Antrag im Wettbewerb um das bundesfinanzierte „Institut für Digitalisierung und Gesellschaft“ im Juni eine Runde weiter gekommen ist.
Federführend ist das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Die UdK-Professorin Gesche Joost ist Sprecherin des Berliner Partnerverbundes. Hinter dem Antrag stehen außerdem FU, HU und TU, das Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme (Fokus) und die Universität Potsdam.
Ausgeschrieben wurde das nationale Internet-Institut vom Bundesforschungsministerium, Ministerin Johanna Wanka (CDU) stellt aus ihrem Etat für die ersten fünf Jahre bis zu
50 Millionen Euro bereit und erhofft sich unter anderem „Lösungsansätze, wie Deutschland die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen kann“. Auf die Einrichtung eines solchen Instituts hatten sich Union und SPD im Koalitionsvertrag und in der Digitalen Agenda der Bundesregierung geeinigt. Es soll die ethischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und partizipativen Aspekte von Internet und Gesellschaft erforschen.
Dabei wird es etwa um Big Data und die Sicherheit persönlicher Daten gehen oder auch um digitale Bürgerbeteiligung. An dem Institut sollen Forscher aus der Informatik, den Sozial- und Geisteswissenschaften sowie den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften zusammenarbeiten. Der Berliner Antrag konkurriert mit Projekten aus München, Bochum, Hannover und Karlsruhe. Die Entscheidung soll im kommenden Jahr fallen.