Timothy Garton Ash: Historiker der Gegenwart
Der britische Historiker Timothy Garton Ash war aktiver Beobachter der friedlichen Revolutionen des Jahres 1989 in Mitteleuropa. Bekannt wurde er mit Büchern wie "Ein Jahrhundert wird abgewählt".
Timothy Garton Ash (57), Professor für Europäische Studien am St. Antony’s College in Oxford und Hoover Senior Fellow in Stanford, sieht sich als „Historiker der Gegenwart“. Nach dem Master in Neuerer Geschichte in Oxford kam Garton Ash 1978 nach Berlin, um an der Freien Universität und an der Humboldt-Universität an seiner Dissertation über Berlin im Dritten Reich zu arbeiten. Er wurde zum aktiven Beobachter des Lebens in der geteilten Stadt, über die er für britische und amerikanische Magazine schrieb. Über die DDR-Diktatur veröffentlichte er 1981 ein Buch – und wurde dafür mit einem Einreiseverbot bestraft. Aus Polen berichtete Garton Ash über die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc, später schrieb er über die friedlichen Revolutionen in Mitteleuropa.
1990 erschien „Ein Jahrhundert wird abgewählt“, 1993 „Im Namen Europas. Deutschland und der geteilte Kontinent“, 2010 „Jahrhundertwende. Weltpolitische Betrachtungen 2000–2010“. Ein aktuelles Projekt ist die Internetplattform www.freespeechdebate.com. Timothy Garton Ash schreibt eine Kolumne für den britischen „Guardian“ sowie regelmäßig für den „New York Review of Books“ und andere Magazine. Das „Time“-Magazin zählte ihn 2005 zu den 100 einflussreichsten Menschen. Beim Leibniz-Tag der Berlin-Brandenburgischen Akademie sprach er jetzt über „Angewandte Aufklärung“.
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