Trojaner im DLR: Hackerangriff auf deutsche Raumfahrtforscher
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist seit Monaten mit Spionageangriffen eines mutmaßlich ausländischen Geheimdienstes konfrontiert, berichtet der "Spiegel".
Mehrere Computer von Wissenschaftlern und Administratoren seien mit Schadprogrammen infiziert worden. Den Angaben zufolge wurde das Nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn eingeschaltet. Die Bundesregierung stufe den Fall als äußerst ernst ein, weil er unter anderem auf Rüstung und Raketentechnologien ziele, heißt es weiter. Ein DLR-Sprecher bestätigte den Bericht am Sonntag, machte aber keine weiteren Angaben – auch nicht zu dem Verdacht, wonach einzelne Spuren nach China führten.
Das DLR hat sich 2011 wesentlich an einer unbemannten Weltraummission Chinas beteiligt. Allerdings war die Euphorie danach etwas geschwunden. Anfang des Jahres gab der DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner bekannt, dass Kooperationen mit dem Ausland – vor allem mit China – genauer geprüft werden sollen. Insbesondere bei Technologieentwicklungen fürchtet er Ideenklau.
Versuche, das Datennetzwerk des DLR zu schädigen, sind nicht neu. Immer wieder haben die Spezialisten mit Attacken von außen zu kämpfen. Im aktuellen Fall handelt es sich den Angaben zufolge jedoch um einen wesentlich gezielteren Angriff. So seien manche Schadprogramme so programmiert worden, dass sie ihre Spuren verwischen konnten. Andere verfügten über eine Schlaffunktion und können sich erst nach Monaten aktivieren.
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